Enttäuschende Wiler beim Leader chancenlos
(Roman Rutz) Die Partie am frühen Samstagabend versprach ein echter Leckerbissen zu werden: Die Handballer des KTV Wil, aktueller Tabellendritter, gastierten beim ewigen Rivalen HC Goldach-Rorschach, seines Zeichen Leader der 2. Ligagruppe 2. Die hohen Erwartungen erfüllten letztlich nur das Heimteam, zu wenig überzeugend war der Auftritt des KTV Wil.
Mit einem schmeichelhaften 15:14-Rückstand waren die Handballer des KTV Wil zur Pause noch gut bedient und die Fans, welche die Mannschaft an dieses wichtige Auswärtsspiel begleiteten, hofften auf die richtigen Worte in der Kabine. Denn was sie vom Wiler Fanionteam in dieser ersten Halbzeit zu sehen bekamen, war noch wenig berauschend. Zwar konnte sich Silvio Hug mit einigen sehenswerten Pässen ab und an positiv in Szene setzen, doch als Mannschaft klappte sowohl offensiv wie defensiv wenig und es war einzig dem Gegner zu verdanken, dass die Partie zur Pause noch völlig offen und der Zug noch längst nicht abgefahren war. Zwischenzeitlich öffneten sich hüben wie drüben alle Schleusen und innert Kürze schraubte sich das Skore von einer knappen 2:3-Führung für die Wiler in einen 11:9 Rückstand. Viele ungenaue Pässe und Unkonzentrierten auf beiden Seiten liessen das Toreschiessen einfach aussehen und so kamen beide Mannschaften zu Torerfolgen.
Eine Steigerung in der zweiten Halbzeit war also von Nöten, diese gelang jedoch nur dem Heimteam, welches, angeführt vom stark haltenden Torhüter, nun immer weiter davon zog. Pech und Unvermögen gesellten sich zusammen und so scheiterten die Wiler entweder am Pfosten, 3mal auf 7-Meter und allzu oft am glänzend reagierenden Torhüter, der nun vollends warmgeschossen wurde. Bald schon drohte eine ärgerliche Kanterniederlage, denn die Goldacher skorten munter weiter, der gegnerische Kreisläufer genoss an diesem Abend sämtliche Freiheiten, was dieser schlitzohrig ausnutzte, und stellten bald einen komfortablen Vorsprung her.
Dass der anwesende Sportchef nicht frühzeitig bereits die Halle verliess, hing dann aber doch damit zusammen, dass die Wiler Mannschaft sich nicht kampflos ergab, sondern sich vehement gegen die drohende Klatsche zur Wehr setzte und so mit dem 34:26 durch Koblet immerhin den Schlusspunkt in einer zerfahrenen und wenig berauschenden Partie setzte.
Trotz allem blieb aber die Gewissheit, dass man in dieser Verfassung nicht nur dem Leader nicht Paroli wird bieten können und dass für die restlichen Spiele eine klare Leistungssteigerung notwendig ist.
Für den KTV Wil Handball im Einsatz: Carbonara / Raschle, Flammer (3), Haag (1), Hartmann (1), Hug, Keckeis (1), Koblet (3), Leppla (6), Mittmann (2), Nüssli (1), Rudari (7/2), Steiner (1)
