Eine Nummer zu gross
(Rico Kreis) Mit einer 32:14 Niederlage endete für die Wiler Handballdamen der Ausflug an den Bodensee. Die Frauen aus Goldach/Rorschach waren über weite Teile das bessere Team und stehen nicht unverdient zusammen mit Kreuzlingen an der Tabellenspitze der 2. Liga. Die Wilerinnen gaben aber nie auf und zeigten viel Herz und vor allem Moral.
Jeden Tag eine gute Tat – das gilt unter Pfadfindern als Ehrenkodex und daran hält sich die „Pfadi“ eisern. Und auch das Wiler Grüppli, welches am Samstag ans Meisterschaftsspiel nach Rorschach gereist ist, nahm sich das zu herzen. Mit gerade einmal 9 Frauen zog man gegen die Favoritinnen aufs Feld. Doch davon liessen sich aber weder die Mannschaft, noch das Trainerduo in irgendeiner Weise beeindrucken. Gerade diesen Umstand und die Tatsache, dass die Gäste gewinnen mussten, die Wilerinnen aber gewinnen durften, sollte den Fürstenländerinnen Auftrieb geben.
Und genauso starteten die Gäste dann auch ins Spiel. Wie schon so oft in dieser Saison konnten sich die Wilerinnen das erste Tor der Partie auf der Anzeige gutschreiben. Und weil die Wiler Pfadfinderinnen in der Verteidigung ihre gute Tag des Tages vollbrachten, konnte das Score während den ersten 15 Minuten ausgeglichen gestaltet werden. Im Tor brillierte Severine Manser und lief zur Hochform auf. Und auch die Verteidigungsreihe vermochte dem wuchtigen Angriff der Spielgemeinschaft des Heimteams den Schneid abzukaufen. In der zweiten Viertelstunde zollten dann die Wilerinnen ihrer Parforceleistung Tribut. Kleine Unachtsamkeiten ermöglichten es den Gästen immer wieder via Tempogegenstoss zu reüssieren. Mit 14:6 wurden die Seiten gewechselt und wäre das Wurfpech (Wil verzeichnete schon in der ersten Halbzeit mehrere Lattenknaller) etwas ausgeglichener verteilt gewesen, die Differenz wäre nicht ganz so klar gewesen.
Auch nach der Pause wehrten sich die Wilerinnen mit Händen und Füssen. Doch die klar bessere Mannschaft aus Goldach/Rorschach wusste vor allem ihren 14-Frau starken Kader einzusetzen und aus dieser numerischen Überzahl Profit zu schlagen. Als dann auf Wiler Seite auch noch der verletzungsbedingte Ausfall von Harder kompensiert werden musste, galt es insbesondere den Kopf nicht in den Sand zu stecken und bis zum Schlusspfiff zu kämpfen. Und es ist der Mannschaft hoch anzurechnen, dass sie dies während 60 Minuten nicht gemacht hat. Mit 18 Toren Unterschied ging das Spiel zwar klar verloren, die Mannschaft aber hat trotz allem Moral und Herz gezeigt. Und nicht nur die Wilerinnen waren nach dem Match von den Strapazen gekennzeichnet. Zumindest eine Spielerin des Gegners trägt als Andenken an dieses Spiel ein dickes Horn auf der Stirn. In zwei Wochen werden dann die Blessuren auf Wiler Seite wieder vergessen sein, damit gegen Amriswil mit einer erneut starken Leistung und vor heimischem Publikum der Ligaerhalt endlich unter Dach und Fach gebracht werden kann.
Mit Herz gekämpft und Moral gezeigt: Manser; Domeisen, Fändrich, Farcher, Fischer, Harder, Keckeis, Schönenberger, Zäch,