Sensationeller Sieg für KTV Wil Handball
(Roman Rutz) Einmal mehr war das Spiel zwischen dem HC Goldach-Rorschach und dem KTV Wil Handball eine besondere Affiche. Nur mit einem Sieg auswärts gegen den Leader konnten die Wiler in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze bleiben und zu Goldach-Rorschach und Wittenbach aufschliessen.
Gross und zuversichtlich vermeldete der Gastgeber im Matchblatt, dass es zwischen den beiden Teams seit 10 Jahren keinen Auswärtserfolg zu verzeichnen gab. Darob nicht verunsichert machte sich der KTV Will Handball gleich daran, diese Serie zu beenden und den dritten Sieg in Serie gegen die wohl stärkste 2. Ligamannschaft zu landen.
Der Start verlief dann zwar nicht wünschgemäss, denn obwohl man das Skore eröffnen konnte, mussten die Wiler das Spieldiktat vorerst dem Gegner überlassen. Beide Teams starteten inferior in die Partie, doch Fehler hüben wie drüben liessen die notwendige Präzision im Spielaufbau und Abschluss vorerst vermissen. Goldach-Rorschach erwischte den besseren Start und lag nach der Startviertelstunde mit drei Toren vorne, ohne jedoch selber vollends zu überzeugen. Danach folgte dann aber die stärkste Phase des KTV Wil, in der ein 12:8 innert fünf Minuten in ein 12:14 verwandelt wurde. Auch das Time-out brachte nicht den gewünschten Effekt, die Wiler powerten weiter und liessen über 10 Minuten kein Gegentor mehr zu. In dieser Phase war nicht mehr zu erkennen, wer denn nun der Tabellenführer sei, die gut organisierte und kämpferisch eingestellte Wiler Abwehr brachte das Heimteam beinahe zur Verzweiflung und so ging es mit einem verdienten Vorsprung (15:20) in die Pause.
Der spärlich angereiste Wiler Anhang hoffte auf die Auswärtssensation, doch erneut gelang dem Leader der bessere Start. Bis auf zwei Tore kam man heran, bevor es dem KTV Wil erneut gelang, jegliche Angriffsversuche des Gegners früh abzufangen oder diese zu ungefährlichen Abschlüssen zu zwingen. „Unsere Abwehr war heute, trotz 31 Gegentoren, absolute Spitze“ schwärmte Trainer Raschle dann auch nach der Partie. Offensiv setzte vor allem Philipp Leppla Akzente und konnte sich insgesamt 11 Treffer gutschreiben lassen. Er und Silvio Hug waren die auffälligsten Spieler in einem starken Kollektiv, welches das Skore und den Vorsprung wieder kontinuierlich in die Höhe treiben konnte.
Dass in den Schlussminuten doch noch einmal ziemliche Hektik und Spannung die Stimmung beherrschte, lag weniger am sich aufbäumenden Gegner, sondern vielmehr an der fehlenden Abgebrühtheit der Äbtestädter. Schnell schmolz der stolze 6-Tore-Vorsprung dahin und Fans wie auch Spieler waren froh, als beim Stand von 31:33 die Sirene laut aufheulte und damit den Wiler Sieg besiegelte.
Mit dem ersten Auswärtssieg in diesem Duell nach über 10 Jahren läutete der KTV Wil Handball eine spannende Schlussphase der Meisterschaft ein und sendete ein starkes Zeichen an die weiteren Spitzenteams aus Gossau und Wittenbach.
Für den KTV Wil Handball im Einsatz: Carbonara, S. Raschle (2 Penaltys), Brenner, Flammer, Haag, Hartmann, Hug, Keckeis, Leppla, Ramic, A. Raschle, Rudari, Steiner
