Das war eine herbe Schlappe
Der HC Flawil kam am Samstag überhaupt nicht auf Touren und verlor gegen den KTV, den Rivalen aus Wil, mit 24:36. Die Niederlage des Heimteams war schon beim Halbzeitstand von 10:20 besiegelt.« Was für eine Blamage», waren sich die Zuschauer, welche sich nach dem Spiel vor der Botsberghalle eine Zigarette gönnten, einig. Vor allem die Flawiler-Anhänger konnten es noch nicht so recht fassen, dass ihre Mannschaft eine derart miserable Leistung geboten hatte.
«Flawil hatte auch Pech»
Ganz so hart ging Sebastian Raschle, Torhüter und Trainer des KTV, in seiner Spielanalyse nicht mit dem Gegner um. «Flawil bekundete auch Pech in seinen Abschlüssen, traf öfters das Holz oder die Schüsse gingen knapp über das Tor.» Tatsache ist aber, dass die jungen Flawiler viel zu überhastet abschlossen und die nötige Geduld gänzlich vermissen liessen. Auch defensiv zeigte der HC Flawil grosse Mängel auf. Die Spieler von Trainer Pius Burtscher liessen jede Aggressivität vermissen. Es fehlte auch am Einsatz. Die Wiler vermochten bis zur zehnten Minute drei Gegenstösse erfolgreich abzuschliessen. Keiner des Heimteams versuchte in jenen Szenen nur andeutungsweise, solches zu unterbinden.
Erfolgreiche Einzelleistungen
Bei all dem Negativen auf Seite der Flawiler muss festgehalten werden, dass der KTV Wil in der ersten Halbzeit eine fast fehlerfreie Leistung bot. Leppla, Nüssli oder Rudari fielen dabei mehrere Male mit feinen Einzelleistungen auf, die sich auch in Toren manifestierten. Wil erkämpfte sich den komfortablen Halbzeit-Vorsprung dank seinem Einsatz und dem immer grösser werdenden Glauben an den Erfolg. Im Tor des KTV brillierte Raschle mit etlichen guten Paraden. Der Spielertrainer stach leistungsmässig sein Gegenüber klar aus. Raschle schickte seine Mannschaft ohne taktische Fesseln ins Spiel. «Geht raus, spielt Handball mit Freude und tretet als Mannschaft auf. Dann kommt schon alles so wie es muss», waren seine Anweisungen. Nach der Halbzeit ging es dann tatsächlich nur noch darum, das Spiel über die Runden zu bringen und keine Hektik aufkommen zu lassen.
Für die Schussstatistik
Der zweite Umgang wurde erwartungsgemäss ausgeglichener gestaltet, verlor aber auch an Qualität. Die Flawiler hatten schon früh den Glauben an eine Wende verloren, die Wiler konnten sich darauf konzentrieren, dass der Abstand nicht kleiner wurde. So konnten auf Flawiler-Seite Krapf und Fitzi noch etwas für ihre persönliche Schussstatistik tun, so wie auf der anderen Seite Philipp Leppla, der in den letzten zwei Spielminuten noch dreimal erfolgreich zum Abschluss kam.
Ein «enges» Spiel erwartet
«Dank unseres schnellen Spiels konnten wir den Unterschied zum Gegner aufzeigen und erfolgreich sein. Ich habe jedoch vor dem Spiel mit einem ganz engen Resultat gerechnet und bin jetzt umso glücklicher, dass wir so klar gewonnen haben, so Sebastian Raschle.
HC Flawil – KTV Wil 24:36 (10:20).
Botsberg - 160 Zuschauer - Sr. Kamer/Tüscher.
Torfolge: 2:1, 3:6, 6:10, 7:12, 8:16, 10:20//12:22, 13:23, 15:26, 17:27, 20:32, 24:36.
HC Flawil: Signer/Keller; Brändle (1), Burtscher, Krapf (4), Gerster (2), Fitzi (4), Brunner (5), Gämperli (1), Pilat, Iseli (2/1), Willi (1), Studer (2/2), Rhyner (2/1).
KTV Wil: S. Raschle/Carbonara; Steiner (5/2), Rudari (11/5), Nüssli (3), Flammer (4), Leppla (9), Haag (1), Brenner (1), A. Raschle, Koblet (1), Schlauri, Hartmann (1).