Heimspiele müssen gewonnen werden, will man das Rennen um die Spitzenplätze nicht schon früh aufgeben müssen. Wil’s Damen erfüllen diese Pflicht gegen den SV Fides und wissen beim klaren 30:17 (16:12) Sieg auch noch zu überzeugen.
War die Auswärtsniederlage gegen Uzwil/Gosau vor Wochenfrist schon verarbeitet und kam eine entsprechende Reaktion im zweiten Heimspiel der laufenden Saison? Beide Fragen können nach dem 60-minütigen, dominierenden Auftritt gegen das wie immer gut kämpfende Fides mit ja beantwortet werden. Doch grad die erste Halbzeit bot nicht nur eitel Sonnenschein. Solange bei den Stadt-St. Gallerinnen die Kräfte reichten, bereiteten sie den Wilerinnen immer wieder Kopfzerbrechen.
Vor allem die rechte Fidesler Seite wusste sich über die ganze erste Hälfte mehrmals bestens in Szene setzen und war dafür verantwortlich, dass dem Heimteam eine Vorentscheidung vorerst verwehrt blieb. Trotz der etwas zögerlichen Arbeit vor dem eigenen Tor, dominierte Wil. Kraftvolle Durchbrüche, bestens eingesetzte Flügelspielerinnen und viel Kreativität aus dem Rückraum heraus machten den Unterschied, der dafür besorgt war, ein kleines, aber doch schon beruhigendes Polster herauszuspielen. Sich vom Gegner aber richtig zu verabschieden, wollte in Durchgang eins nicht wirklich gelingen. Beim Spielstand von 16:12 wurden die Seiten gewechselt.
Die Gangart wurde etwas ruppiger, die Kräfteverhältnisse etwas klarer. Wil nutzte die etwas statische Verteidigungsarbeit des Gegners immer besser aus, setzte das technische Flair fast schon optimal ein. Die Chancen wurden ebenfalls bestens genutzt. Wil setzte sich immer klarer ab, was des Gegners Moral nicht eben hob. Hut ab, die Gegnerinnen kämpften weiter um jeden Ball, hatten aber an diesem Tag einfach nicht die spielerischen Mittel, um gegen eine gutgelaunte gegnerische Verteidigung grosse Stricke verreissen zu können. Ihre Abschlusschancen wurden immer weniger, diejenigen des Heimteams immer mehr. So war die Partie Mitte der zweiten Halbzeit entschieden, über den Sieger bestand bald schon keine Zweifel mehr. Auf Wil’s Seiten ragten Mara Gehrig und vor allem Katja Straub aus einem bestens harmonierenden Kollektiv heraus. Straub war es dann auch, die den Team-Motor bis zur Schlussphase auf Hochtouren laufen liess, sodass am Ende auch noch etwas für das Torverhältnis getan wurde, was vielleicht gegen Ende der Qualifikation noch wichtig sein könnte. Wil holte mit dem 30:17 Sieg beide Punkte und hält sich damit in der Tabelle im Spitzentrio.
Vor der gut 4-wöchigen Herbstpause müssen sich die Wilerinnen am kommenden Sonntag (29.09.) um 15.00 Uhr in Heiden der BSG Vorderland stellen. Eine heikle Aufgabe mit dem Auftrag: verlieren verboten!