(Simon Steiner) Nachdem das Herren 1 des KTV Wil Handball vor Wochenfrist mit dem Sieg gegen Fortitudo Gossau 2 den Gruppensieg erringen konnte, reiste man diesen Samstag mit viel Selbstvertrauen und Motivation nach Neuhausen, um das erste Spiel der Aufstiegsrunde zu bestreiten. Obwohl die Wiler die Hauptrunde in ihrer Gruppe auf dem ersten Platz abgeschlossen hatten, waren die Neuhauser zu favorisieren, hatten sie nur knapp hinter dem „ewigen“ Leader Yellow Winterthur den zweiten Platz in ihrer Gruppe belegt. Zudem erzielten sie die mit Abstand höchste Tordifferenz der ganzen 2. Liga, wobei sich die Wiler also auf eine wahre Angriffslokomotive einstimmen durften.
Neuhausen gab denn auch von Beginn weg das Tempo vor, welches die Wiler in den ersten Minuten aber noch gut mitgehen konnten. Auf Seiten der Neuhauser stach vor allem der wurfgewaltige linke Aufbauer hervor, welcher immer wieder aus idealer Position zum Abschluss kam, dies aber auch unter gütiger Mithilfe der Wiler Verteidigung. Man hatte das Gefühl, dass die Gäste irgendwie gehemmt oder gar blockiert waren. Konnte man zu Beginn nämlich im Angriff noch einige sehenswerte und gut durchgespielte Aktionen zu Toren ummünzen, so wurde das Spiel der Wiler zusehends fahriger und ideenloser. Durch etliche Ballverluste kamen die Neuhauser zu zahlreichen einfachen Gegenstosstoren, mit welchen sie das Skore bis zur Pause auf 19:11 ausbauen konnten. Hatten die mitgereisten Wiler Fans für die zweite Halbzeit noch die Hoffnung, dass die Mannschaft aufwachen und reagieren würde, so wurden sie leider relativ schnell enttäuscht. Die Spieler konnten im Angriff von Beginn weg keinen Druck mehr aufbauen und verfingen sich, auch durch Einzelaktionen, immer mehr in den Abwehrreihen des Gegners, welcher sehr engagiert und mit der nötigen Aggressivität agierte. Im Gegenzug grenzte die Abwehrleistung der Wiler in einigen Situationen leider schon fast an Arbeitsverweigerung, wodurch die Neuhauser zu vielen weiteren, viel zu einfachen Treffern kamen und sich so die Wiler Goalies nie wirklich auszeichnen konnten. So scheint das Schlussresultat von 41:20 einerseits zwar sehr krass, andererseits waren die Gäste nie auch nur ansatzweise in der Lage, dem fast schon übermächtig wirkenden Gegner Paroli bieten zu können. Nichtsdestotrotz wurde die Mannschaft in diesem Sinne unter Wert geschlagen, da man während der ganzen Meisterschaft nie eine schlechtere Leistung bot als hier in Neuhausen und darüber hinaus auch noch zum ungünstigsten Zeitpunkt. Es bleibt zu hoffen, dass sich der KTV Wil im Rückspiel noch rehabilitieren kann und zeigen wird, dass er zu Recht an den Aufstiegsspielen teilnimmt.
Zum Schluss soll hier auch einmal den Partnerinnen der Spieler sowie den Fans gedankt werden, welche den KTV Wil sowohl in den Heim-, als auch in zahlreichen Auswärtsspielen lautstark unterstützt haben.
