KTV Wil verliert Nervenkrimi
Im entscheidenden Spiel um die Aufstiegsplätze verliert der KTV Wil Handball unglücklich auswärts gegen HC Rover Wittenbach 1. Damit sicherte sich das Heimteam den begehrten 2. Tabellenplatz und spielt um den Aufstieg. Zwar lagen die Wiler über weite Strecken des Spiels zum Teil deutlich in Führung, verloren letztlich aber unglücklich mit 30:29.
Spannender hätte die Affiche zwischen den Mannschaften aus Wil und Wittenbach kaum sein können. Lediglich ein Punkt trennten die beiden Mannschaften und beide Teams wollten unbedingt die Aufstiegsplätze, sprich Tabellenrang 2, erreichen. Hinzu kommt die langjährige Rivalität der beiden Vereine und vor allem auch noch die beiden verrückten Spiele in dieser Saison. Im Hinspiel gewann Wittenbach mit einem Tor Vorsprung, dies nachdem die Wiler über lange Zeit das Spiel bestimmten. Im Cupspiel revanchierten sich dann die Wiler, ebenfalls auswärts, und entschieden eine dramatische Partie erst im Penaltyschiessen.
Während Wil also hoffte, dass auch im dritten Aufeinandertreffen das Auswärtsteam reüssiert, versprach die Partie einiges an Spannung und Dramatik. In der 1. Halbzeit konstatierten die zahlreich mitgereisten Wiler Fans, dass die Gäste bereit waren, alles für den Sieg und die zwei Punkte zu tun. Wil startete gut in die Partie und setzte sich auch deutlich ab. 7:12 war der scheinbar beruhigende Zwischenstand, welcher aber über die tatsächlichen Kräfteverhältnisse nicht sehr vieles aussagte. Denn auch Wittenbach zeigte, weshalb man an der Tabellenspitze mitspielt und kam bis zur Pause wieder heran (16:17).
Die zweite Halbzeit verlief dann ähnlich wie die erste. Wil setzte sich mit einigen Toren ab, was den Gegner sichtbar zermürbte. Doch erneut gelang es dem Heimteam, die Krise zu überwinden und die Gäste in die Abwehr zu drängen. Bei diesen setzte offensiv plötzlich eine regelrechte Torflaute ein, in der selbst während einer 2-minütigen doppelten Überzahl keine Tore erzielt werden konnten. Sowohl auf dem Spielfeld und der Spielerbank wie auch auf der Tribüne lagen die Nerven blank, die Nervosität aller Beteiligten war in der ganzen Halle spürbar. Wittenbach agierte äusserst hart und oft am Rande der Legalität, doch wenn es dann einmal eine Zeitstrafe absetzte, vermochte der KTV Wil nicht zu profitieren. Nach fast 10 Minuten ohne Wiler Tor lag nun Wittenbach knapp in Front. Die Schlussphase lieferte dann Dramatik pur: Jeder Fehlschuss oder jedes Tor konnte entscheidend sein, denn der Spielstand war immer wieder ausgeglichen.
Als dann Torhüter Raschle kurz vor Schluss eine Zeitstrafe bezog, lagen alle Vorteile auf Seiten des Heimteams, welches nach genau 59 Spielminuten das Tor zum 30:29 erzielen konnte. Der KTV Wil vermochte nicht mehr zu reagieren und musste enttäuscht zu Kenntnis nehmen, dass das Spiel gegen Wittenbach erneut mit dem knappest möglichen Schlusstand endete und dass man das Spiel trotz lange währender Führung noch aus der Hand gegeben hatte. Letztendlich musste anerkannt werden, dass der Gegner heute die Nervosität besser unter Kontrolle hatte und so das Glück auf seine Seite zwang.
Für den KTV Wil Handball im Einsatz: S. Raschle / Carbonara, Brenner, Flammer, Hartmann, Keckeis, Koblet, Leppla, Nüssli, A. Raschle, Rudari, Schlauri, Steiner
Spielbericht vom HC Rover Wittenbach