Den Leader bezwungen
Nach drei wenig überzeugenden Spielen haben die Wilerinnen wieder einmal gezeigt, was in ihnen steckt und dem Leader der 3. Liga Gruppe die erste Saisonniederlage zugeführt. In einem harten und meistens fairen Spiel bezwangen die Äbtestädterinnen das Team aus Frauenfeld mit 19:17. Die Wiler Truppe geriet dabei nie in Rückstand und war über die gesamten 60 Minuten das Team, welches mehr an den Sieg geglaubt hat und schlussendlich auch mehr dafür tat.
Kompakte Verteidigung, solider Angriff
Ärgerlich und sicher noch in den Hinterköpfen so mancher Spielerin die Niederlagen gegen Uzwil und Fides aber auch der Sieg gegen Winterthur war nicht gerade das gelbe von Ei. Umso mehr wollte man gegen den Tabellenleader und Stammverein von Ex-Wil Spielerin Nadine Gemperle eine Reaktion zeigen. In der Saisonvorbereitung sind diese beiden Teams schon aufeinander getroffen und schon damals vermochte sich Wil ganz knapp durchzusetzen. Mit diesem Wissen und der Tatsache, dass ein Sieg gegen den Tabellenersten keine Pflicht sondern eine veritable Chance darstellt, ging es von der ersten Minute zur Sache. Das neu eingeübte Verteidigungssystem wurde konsequent umgesetzt. Schnell auf den Beinen und Kompakt an der Linie wurden die Frauenfelderinnen immer wieder zu Distanzwürfen gezwungen. Und weil sowohl die Verteidigung, also auch die Torfrau ihr bestes Handball auspackten, bissen sich die bis dato ungeschlagenen Gäste am Wiler Abwehrdispositiv die Zähne aus. Frauenfeld im Gegenzug wurde – trotz „Manndeckung“ auf Seraina Schönenberger - von den anderen Angreiferinnen förmlich überrannt. Die Konzentration der Abwehrkräfte auf Wils vermeintlich beste Waffe ermöglichte es den anderen fünf Spielerinnen über sich hinaus zu wachsen und das eine um andere Mal die Lücke zu finden und zu sehenswerten Abschlüssen zu gelangen. Vor allem konnte die in den vergangenen Spielen extrem hohe Quote der Eigenfehler massiv reduziert werden. Mit drei Toren Vorsprung und mit einem Score von 12:9 wurden die Seiten gewechselt.
Freude herrscht !!!
Das es nach dem Pausentee nicht ganz im gleichen Stile weiter gehen würde, war allen klar. Doch auch eine Tempoverschärfung (wenn auch nur von kurzfristiger Natur) der Thurgauerinnen konnte den Wiler Lauf nicht stoppen. Trotz zwischenzeitlichem Ausgleich und der Gefahr, das Zepter vielleicht doch noch aus der Hand zu geben, gelang es den Wilerinnen immer wieder die passende Antwort auf dem Spielfeld zu geben. Unter frenetischen Fangesängen und unter Anfeuerungen von der Ersatzbank konnte zwei Minuten vor Schluss das wohl entscheidende 19:16 erzielt werden. Die Anschliessende Resultatkorrektur durch die Frauenfelderinnen zum 19:17 Endstand tat aber der Freude beim Abpfiff keinen Abbruch. Verdientermassen ging das Wiler Team als Sieger vom Platz. Nicht weil es das bessere Team war (das vielleicht schon auch), aber sicher deshalb, weil die Mannschaft während 60 Minuten an den Sieg geglaubt hat und schlussendlich mehr dafür tat. Dieser Sieg ist der Verdienst des gesamten Teams und gibt Motivation und Lust auf die verbleibenden drei Spiele der Vorrunde.
Bereits nächstes Wochenende gegen Goldach soll das Resultat bestätigt und mit identischer Leistung der Sieg erkämpft werden.
Für Wil grossartiges geleistet haben: Ludolini, Scheiwiller; Bleiker, Bollhalder, Farcher, Feurer, Hug, Ruest, Schönenberger C., Schönenberger S., Stevanin, Tejada, Zäch