Dem Leader ein Bein gestellt
Mit einem überraschenden, aber absolut verdienten 24:20 Erfolg gegen den Tabellen-Leader aus Flawil überzeugte das Wiler Team vor allem kollektiv. Verlor das Wiler Fanionteam im Hinspiel noch sang und klanglos, vermochten sich die Wilerinnen im Rückspiel von Minute zu Minute zu steigern und entschieden das Derby klar für sich. Sämtliche Spielerinnen zeigten ihr Potenzial und überzeugten als Mannschaft von A bis Z.
Konzentrierte Trainings als Basis zum Erfolg
Mit bislang 13 Punkten aus 14 Spielen hatte das Wiler Frauenteam ihr Saisonziel eigentlich schon erreicht. Der Ligaerhalt frühzeitig gesichert und ab und an wurde einem vermeidlich besser eingestuften Team ein Bein gestellt. Für die letzten vier Spiele der Meisterschaft war deshalb die Devise des Trainerduos Riedi/Kreis klar. „Spiel mit Freude Handball, geniesst die letzten vier Spiele und denkt daran, dass wir kein Spiel mehr gewinnen müssen. Ab jetzt ist alles nur noch Zugabe und das Tüpfchen auf dem i.“ „Wir haben sehr gut trainiert und dabei beobachtet, dass die Frauen mit sehr viel Elan und Einsatz bei der Sache waren. Wir haben schon lange nicht mehr so Konzentriert trainiert“, so die beiden Trainer vor dem Spiel.
Duell der Torfauen
Das Spiel begann, wie es sich für Derbys gehört. Beide Teams beschnupperten sich zuerst und versuchten die Schwachstellen ihrer Gegenüber zu erforschen. Das Flawil mit ihrer Torfrau einen sicheren Rückhalt in ihrer Mannschaft hatte, musste als erstes Seraina Schönenberger erfahren. Teilweise zu ungenau, anderseits aber auch immer wieder an der gut agierenden Schlussfrau der Gäste scheiternd gelang den Wilerinnen die Torproduktion nur schleppend. Da aber auch die Wilerinnen durch Scheiwiller eine gute Rückendeckung erfuhren, konnte das Score lange Zeit ausgeglichen gestalltet werden. Immer wieder versuchten die Flawilerinnen ihr Glück über ihre Kreisläuferin zu finden, was auch häufig von Erfolg gekrönt war. Die Kreisläuferin war es auch, welche den Wilerinnen bis zum Schluss Kopfzerbrechen bereitete. Weil aber im Gegenzug die Wiler Angriffsbemühungen immer wieder durch schöne Kombinationen und tolle Einzelleistungen gekrönt wurden, vermochte sich das Heimteam unter den Augen des frenetischen Publikums bis zur Pause einen veritablen Vorsprung heraus zu spielen.
Die Sensation gespürt
Auch nach dem Seitenwechsel sah man den Wiler Spielerinnen an, dass sie dieses Derby um jeden Preis gewinnen wollten. Noch selten wurde in den Verteidigung so konsequent zugepackt, die Räume eng gemacht und kompakt geschoben. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit wurden die Gäste regelrecht überfahren. Tor um Tor wurde erzielt und in der Lindenhofhalle spürte man, dass die Sensation greifbar war. Zu diesem Zeitpunkt dominierte das Wiler Team die Favoritinnen aus Flawil nach Belieben und führten zwischenzeitlich mit gegen acht Toren Vorsprung. Einzig die Kreisspielerin der Gäste vermochte sich trotz allem immer wieder gut in Szene zu setzen und durchbrach das Wiler Abwehrbollwerk. Die Wilerinnen im Gegenzug zeigten mit schnellen Gegenstössen und zweiter Welle, wie man auf relativ einfach Art und Weise auch Tore schiessen kann und anders als auch schon, übernahm das gesamte Team Verantwortung und brachte mit viel Druck Richtung Tor den gewünschten Torerfolg. Das es gegen Ende des Spiels noch einmal spannend wurde lag am letzten verzweifelten Aufbäumen der Gäste, welche sich mit allen Mitteln gegen die sich drohende Niederlage und den damit verbundenen nicht direkten Aufstieg in die zweite Liga aufzubäumen versuchte. Doch am Ende hiess der Sieger verdientermassen KTV Wil. Mit diesem Sieg konnte erneut Moral für die verbleibenden Spiele getankt werden, stehen doch noch die eine oder andere offene Rechnung zu buche. Und den Trainern hat dieses Spiel einmal mehr gezeigt, dass die Mannschaft durchaus Potenzial hat, sich gegen vorne zu orientieren.
Die Beste Saisonleistung gezeigt haben: Ludolini, Scheiwiller, Bleiker, Bollhalder, Egi, Fändrich, Farcher, Kaiser, Rüegger, Schlauri, Schönenberger C., Schönenberger S., Stevanin, Zäch