Gut gespielt, knapp verloren
Schafft der KTV Wil Handball den Anschluss an den dritten Tabellenrang oder muss nach einer erneuten Niederlage wohl auch dieser Rang abgeschrieben werden? Diese Frage stand im Zentrum des Wiler Auswärtsspiels in St.Gallen gegen TSV St.Otmar ZWO. Die drittplatzierten St.Galler, welche im Herbst als erstes Team den KTV Wil Handball zu schlagen vermochten und damit die Negativspirale der Wiler auslösten, wankten während dem gesamten Spiel, fielen aber nicht. Mit 31:28 war der Sieg letztlich knapp.
„Harziger“ Start
Auf keinen Fall wollte man auf Wiler Seite den Start verschlafen und tatsächlich gelang dem KTV Wil ein äusserst konzentrierter Beginn. Harzig war der Start nicht etwa resultatemässig, sondern vielmehr der Umstand, dass es in Wil keine Möglichkeit gibt, mit Harz zu spielen und sich die Wiler erst einmal an den ungewohnt harzigen Ball gewöhnen mussten. Schnell wurde ersichtlich, dass sich der KTV Wil auf seine Qualitäten in der Abwehr verlassen konnte. Einige Male verzettelte sich das Heimteam in der engmaschigen Abwehr der Wiler oder scheiterten an Torhüter Carbonara, der sich dank der guten Abwehrarbeit seiner Vorderleute einige Male mit schönen Paraden auszeichnen konnte. Somit konnten Statistiker im St.Galler Athletik Zentrum nach 10 gespielten Minuten lediglich drei Tore für das Heimteam registrieren, dies bei sicher doppelt so vielen Abschlussversuchen.
Hinten top vorne flop?
Genauso wie für den Gegner, war es auch für den KTV Wil in der Startphase schwierig, die massierte Abwehr der St.Galler zu durchbrechen. Das Spiel der ersten Halbzeit blieb immer eng und immer ausgeglichen, doch es waren die Wiler, die immer wieder vorzulegen vermochten. Erst nach 15 Minuten beim Stand von 5:4 für Wil nahm die Tormaschinerie auf beiden Seiten langsam fahrt auf. Auf Wiler Seite zeigte sich vor allem Leppla abschlussstark, der sich mit dem Tor zum 10:9 für Wil bereits der fünfte persönliche Treffer gutschreiben lassen konnte. Die erste Halbzeit endete schliesslich mit dem Skore von 13:14. Die knappe Führung der Wiler entsprach durchaus dem Spielverlauf, entschieden war aber noch überhaupt nichts.
Wende nach der Pause
Wer den KTV Wil nach der Pause ebenso konzentriert wie zu Beginn der Partie erwartet hatte, wurde leider enttäuscht. Der TSV St.Otmar ZWO nutzte nach dem Seitenwechsel die einzige schwache Phase der Gäste resolut aus und drehte das Spiel innert weniger Minuten. Als St.Otmar in der 37. Minute mit dem 19:15 einen Viertore-Vorsprung erzielen konnte, fürchtete man auf Wiler Seite bereits einen erneuten Einbruch und eine weitere Kanterniederlage. Dass dies nicht passierte zeugt von grosser Moral in der Mannschaft, welche nicht aufsteckte und sich mit grosser Kampfbereitschaft gegen die drohende Niederlage stemmte. Ganz heran kam man aber nicht mehr und so wurde die knappe Niederlage Tatsache.
Der KTV Wil zeigte jedoch eine sehr ansprechende Leistung und manch einer trauerte der völlig verpassten Startphase der zweiten Halbzeit nach, wo das Spiel zu Gunsten des St.Galler Teams entschieden wurde.
KTV Wil: Carbonara / S. Raschle, Brenner, Flammer, Haag, Hartmann, Koblet, Leppla, Nüssli, Rudari, Schlauri, Steiner, Vetter