Gegen den SV Fides konnte das Damen1 nur phasenweise überzeugen. Immerhin, das Beste kam zum Schluss und endete mit einem 28:26 (12:14) Sieg der Wilerinnen.
Zweimal wurde in der laufenden Spielzeit das Team des SV Fides ganz klar geschlagen. Und auch im dritten Aufeinandertreffen lief alles auf einen klaren Sieg des Heimteams hin.
Die Wilerinnen agierten während der ersten 10 Minuten äusserst abgeklärt. Vor allem das schnelle und druckvolle Angriffsspiel wusste zu gefallen. Für einmal nutzten sie die ganze Breite des Spielfeldes, setzten immer wieder geschickt die beiden Flügelspielerinnen ein, die sich meist nicht zweimal bitten liessen. Vor allem Debby Dürlewanger fühlte sich an diesem Abend ob der vielen Bälle pudelwohl und konnte ihr Können endlich einmal ausleben. Wil liess auch vor dem eigenen Tor den Gegnerinnen wenig Spielraum, hielt die St. Gallerinnen dank gutem Stellungsspiel auf Distanz. Alles lief nach Plan, bis der Gegner mit einer offensiven Deckung auf den Rückraum Mitte das Heimteam arg in Verlegenheit brachte, und es völlig aus dem Rhythmus warf. Nach 10 Ansehnlichen, kamen die zwanzig schwachen Minuten der Wilerinnen. Erstaunlich dabei war, dass sich das Tief nicht nur im Angriff über die Mannschaft legte, sondern auch in der Defensive Schwächen aufzeigte. Man verlor die Übersicht, bewegte sich schlecht und musste zu Kenntnis nehmen, dass die Torchancen von Fides zunahmen. Nicht nur das, sondern auch die Tatsache, dass viele dieser auch genutzt wurden, liess nicht auf ein gutes Ende schliessen. Fides spürte, dass der Gegner am heutigen Tag zu packen war. Sie glichen die Partie aus und konnten bis zur Pause die Führung übernehmen (12:14). Im Wissen, dass die Entscheidung noch nicht gefallen war, wollte das Heimteam auch in Durchgang zwei so gut starten wie zu Beginn der Partie. Dies gelang nicht. Einerseits weil Fides die Begegnung mit viel Zuversicht wieder aufnahm, andererseits zeichnete sich vor allem im Defensivverhalten der Wilerinnen keine Besserung ab. Zu viele individuelle Fehler verhalfen den Gegnerinnen zu einfachen Toren, sodass es auch mit einer höheren Effizienz im Angriff nicht gelang, davon zu ziehen. Im Gegenteil, 10 Minuten vor Schluss der Partie lag Fides mit 20:23 Toren in Front. Wil ersetzte in der Angriffsbewegung die Torhüterin durch eine 7. Feldspielerin und umging so die weiterhin effiziente enge Deckung der St. Gallerinnen. Mit dieser Massnahme ging nochmals ein Ruck durch die Mannschaft. Plötzlich wurde auch in der Defensive richtig gearbeitet (Sandy Butz im Tor trug mit entscheidenden Paraden das Ihrige zur erfolgreichen Verteidigung bei) und im Angriff liess man den Ball endlich laufen, sodass sich die Chancen, die kaltblütig genutzt wurden, mit der nötigen Geduld auch einstellten. Es kamen die zweiten, richtig guten 10 Minuten der Wilerinnen. Endlich liessen sie die Gewinnermentalität aufblitzen, wurden ihrer Favoritenrolle gerecht, pirschten sich an die Gegnerinnen ran, überholten sie und gewannen zum Schluss mit 28:26 Toren. Trotz des Sieges bleibt ein schaler Nachgeschmack. Die beiden guten 10 Spielminuten können nicht darüber hinwegtäuschen, dass vieles nicht zusammenpasste. Nach den letzten, sehr guten Meisterschaftsspielen muss die Partie gegen den SV Fides als kleiner Ausrutscher verbucht werden. Am kommenden Sonntag kann die Mannschaft gegen den BSG Vorderland zeigen, dass es wirklich nur ein solcher war.