Im zweiten Abstiegsrundenspiel können die Spielerinnen des Damen1 über weite Strecken der Partie ihr grosses Potential abrufen. Gegen das dezimierte Goldach-Rorschach reicht der gute Auftritt für einen klaren 30:21 (16:13) Sieg.
Samstagabend, 20.00 Uhr. Wenn Andere die Menükarte studiert haben und eben ihre Bestellung aufgeben, macht sich das Damen1 daran, eine Rechnung zu begleichen. Damals, vor nicht allzu langer Zeit, waren es die Frauen vom Bodensee, die den Wilerinnen die empfindlichste Niederlage der Vorrunde zugefügt haben. Diese Schmach galt es zu tilgen. Entsprechend engagiert machte sich das Heimteam ans Werk.
Die Gegnerinnen wurden grad in der Startviertelstunde vom hohen Anfangstempo der Wilerinnen überrascht und überrollt. Wil’s Damen liessen den Ball richtig gut laufen, streuten immer wieder gekonnte Kreuzbewegungen ein und stürzten in die sich öffnenden Lücken. Léonie Schiegg und Katja Straub spielten im Angriff die Musik. Praktisch im Alleingang waren sie bis Mitte der ersten Halbzeit für die 9:3-Führung verantwortlich. Für einmal fiel aber auch auf, dass die Wilerinnen den Ball klar besser zu den Flügel- und Kreisspielerinnen passten, sodass von allen Positionen Gefahr ausging, was den Gegnerinnen gar nicht mundete. Es waren aber nicht nur die erfolgreichen Torschüsse, die das Spiel prägten, sondern auch die kompakte Verteidigungsarbeit, die das Leben der Gegnerinnen schwer machte. Immer klarer kristallisiert sich dabei heraus, dass Lara Bischofberger und Debby Dürlewanger in der Verteidigung unersetzlich sind und dieser ihren Stempel äusserst erfolgreich aufdrücken. Klare Führungen bergen aber auch grosse Gefahren in sich, ein Nachlassen ist nie erlaubt. Mit den ersten Wechseln fiel das Heimteam etwas auseinander, stand vor dem eigenen Tor nicht mehr kompakt und liess es in der Vorwärtsbewegung an Ruhe und Abgeklärtheit mangeln. Dazu kamen einige technische Fehler zu viel, sodass Erinnerungen wurden wach. Damals in Rorschach, führte man 7:3, verspielte den ganzen Vorsprung innert 9 Minuten und schlitterte in eine klare Niederlage. Diesmal liess sich das Heimteam aber nicht überraschen. Der Faden wurde wieder aufgenommen und man konnte sich mit einer beruhigenden 16:13-Pausenführung zurückziehen. Nicht mehr ganz so fulminant wie in Halbzeit eins, wurde in den zweiten Durchgang gestartet. Für des Trainers Verhältnis arbeiteten die Damen nicht mehr ganz so konsequent wie in den Startminuten. Goldach-Rorschach hielt sich hartnäckig an den Fersen. Natürlich, die goldigen Wiler-Minuten kamen, einfach etwas später. Im letzten Spielviertel legte Wil nochmals richtig zu. Auslöser war für einmal die Torfrau. Was sag ich da? Sandy Butz, gelernter linker Flügel, in Gelb zwischen den Pfosten. Sie ersetzte die verletzte Schlussfrau so gekonnt, dass man sich direkt an sie gewöhnen könnte! Hinter einer immer besser stehenden Verteidigung blühte sie auf, entschärfte einige ganz wichtige Schüsse und hatte sogar noch Zeit, den Mitspielerinnen zu sagen, wann sie aufs leere gegnerische Gehäuse werfen müssen! Vor dem eigenen Tor passte, mal abgesehen von den gekonnten Kreisanspielen der Gegnerinnen, vieles zusammen und mit Fortdauer des Spiels hatten die müd gelaufenen Rorschacherinnen auch den Wiler Angriffen nicht mehr viel entgegen zu setzen. Wil setzte sich ab, machte den Sack zu und verbuchte in dieser Abstiegsrunde den zweiten Sieg. Einer, der auf dem Weg zu einer erfolgreichen nächsten Saison viele Lichtblicke offenbarte. Die Mannschaft geht den vorgezeigten Weg mutig weiter. Einige gehen grossen Schrittes voraus, andere sind etwas zögerlich, trauen ihren Fortschritten nicht ganz. Sie brauchen noch etwas Zeit, müssen sich hin und wieder ein wenig ziehen lassen, werden sich aber bald schon genau so wohl fühlen wie die Vorreiterinnen! Die Mannschaft geht! Egal wer kommt! Nächsten Samstag, 25.01.2020 um 18.00 Uhr in der Seminarhalle Rorschach, schwören die Gegnerinnen auf Rache. Mal schauen, wer sich zum Schluss am süssen Teil laben wird!