Mit einer furiosen ersten Halbzeit legt das Damen1 des KTV Wil den Grundstein für den zweiten Sieg in der 2. Liga-Abstiegsrunde. Mit 20:16 Toren wird Romanshorn im Auswärtsspiel bezwungen.
Was die Wilerinnen in Romanshorn während der ersten Halbzeit boten, darf in höchsten Tönen gelobt werden. Es ist nicht selbstverständlich, dass man in einer Abstiegsrunde, wo jeder Punkt Gold wert sein kann, einen solchen kaltschnäuzigen, selbstbewussten Auftritt hinlegt. Keine Spur von Nervosität, einfach nur die Selbstverständlichkeit, auf sehr gutem Niveau Handball spielen zu wollen.
Es war ein Augenschmaus, was die Zuschauer zu sehen bekamen, und auch wenn Romanshorn spielerisch nicht zu den besten Teams gehört, so muss man 30 Minuten zuerst mal so hinlegen, wie es die Wilerinnen taten. Die technischen Kombinationen, die spielerischen Elemente und vor allem das Auge für die freie Mitspielerin funktionierte wie im Training. Doch nicht nur in der Vorwärtsbewegung, sondern auch in der Arbeit vor dem eigenen Tor setzte Wil neue Massstäbe. Beweglich, agil, dem Gegner immer einen Schritt voraus präsentierte sich die Defensive als Einheit, die nur wenige Abschlüsse zuliess. Kam hinzu, dass mit Stephanie Feller eine aufmerksame, stilsichere Schlussfrau sich der wenigen Abschlüsse annahm. Bis zur 22. Minute, und dem Spielstand von 0:8, musste Wil keinen einzigen Treffer hinnehmen und auch nach dem 1:8 fiel das Auswärtsteam nicht in den Pausenmodus. Man zeigte weiter viel Spielfreude, Ballsicherheit und Tore, eines schöner als das vorherige und vor allem verteilt auf fast alle Spielerinnen. Romanshorn kam etwas besser ins Spiel musste aber in den letzten Minuten vor der Pause nochmals eine Triplette des Gegners akzeptieren und ging mit einem 4:14 Zwischenstand zum Tee.
Die fantastische erste Halbzeit weiterziehen, und auch in Durchgang zwei ähnliches bieten. Logische Forderungen des Trainers. Daraus sollte denn aber nichts mehr werden. Verständlich, denn die Entscheidung war gefallen und irgendwie blieb die Motivation etwas auf der Strecke. So kam Romanshorn besser zur Geltung, nutzte die Nachlässigkeiten der St. Gallerinnen mehrmals aus und machte einiges an Boden gut. Wil sündigte nicht nur im Defensivverhalten, sondern liess auch viele gute Torchancen, teils kläglich aus. 6 Tore in Halbzeit zwei sprechen eine deutliche Sprache und zeigen einmal mehr, dass die Gäste sich gegen offensive Verteidigungsformen sehr schwer tun. Dieses Übels muss man sich in den nächsten Trainings annehmen. Trotz einiger Mangelpunkte in Halbzeit zwei, kamen die Wiler Damen nie in Gefahr, den Sieg noch aus den Händen zu geben. Mit dem 20:16 Sieg holten sie sich die wichtigen Punkte 3 und 4, zieren weiterhin verlustpunktlos die Tabellenspitze und dürfen von einem gelungenen Start in die Abstiegsrunde sprechen.