Die 1. Damenmannschaft des KTV Wil weiss im Startspiel der 2. Liga-Abstiegsrunde dank einer kämpferisch formidablen Leistung zu überzeugen. Mit dem 28:22-Sieg gegen die Dragons Uster machen sie klar, dass man sich der Abstiegssorgen möglichst früh entledigen will.
Nach zwei Wochen Trainingspause stieg man ohne ein einziges Training in die standortbestimmende Partie gegen Uster. Die Zürcherinnen, mit dem Ausweis einer guten Vorrunde im Gepäck, durften den Titel des Favoriten für sich beanspruchen. Für Wil stand zu oberst auf der Pflichtenliste, trotz langer Pause technisch und vor allem auch kämpferisch zu überzeugen. Die Mannschaft erfüllte die Vorgaben aufs Beste. Sie übernahmen sofort das Diktat, setzten den Gegner im Angriff mit schnellen Passfolgen unter Druck und wussten auch in der Defensive mit kompaktem Auftritt zu überzeugen.
Schnell wurde klar, dass der Gegner dem soliden Spiel der Heimmannschaft wenig entgegen zu setzen hatte. Bis zum Spielstand von 8:3 lief alles nach Plan und nichts sprach gegen eine frühzeitige Entscheidung der Begegnung. Es waren die Sünden im Angriff und die Nachlässigkeiten vor dem eigenen Tor, die den Spielverlauf auf den Kopf stellten. Uster nahm die Geschenke dankend an, blieb auf Schlagdistanz am Gegner dran. Gegen Ende der ersten Halbzeit konnte Wil das gute Niveau der Anfangsphase nicht mehr halten, geschweige denn, sich absetzen. Uster hielt die Partie offen und durfte sich beim Pausenstand von 11:8 Toren Chancen auf Punktezuwachs machen.
So verlässlich wie das Amen in der Kirche, kam der Wiler Durchhänger. Das Team verpasste den Start in Halbzeit zwei völlig, verlor den Faden komplett. Das Team-Timeout, verbunden mit einer lautstarken Trainer-Predigt, sollte die Mannschaft nach dem Ausgleichstreffer des Gegners wieder in die Spur bringen. Und siehe da, plötzlich war ein völlig anderes Wiler Damen am Werk. Eine bewegliche, aktiv agierende Verteidigung liess nicht mehr viel zu, trieb den Gegner in viele schwache Pässe, die man sich mehrmals angeln konnte und zu schnellen, erfolgreich abgeschlossenen Angriffen ummünzte. Im Angriff zeigte die Mannschaft ihr grosses Potential. Druckvolles Spiel in die Tiefe, präzise Passfolgen und herrliche, erfolgreich abgeschlossene Kombinationen machten klar, wie das Spiel de Wilerinnen über 60 Minuten aussehen könnte. Die magische Viertelstunde entschied die Begegnung und Wil musste den Sieg nur noch verwaltend nach Hause tragen. Mit dem 28:22-Sieg sicherten sich die Wiler Damen nicht nur die beiden ersten Punkte, in dieser voraussichtlich hart umkämpften Abstiegsrunde, sondern liessen auch gegen einen vermeintlich starken Gegner nichts anbrennen. Apropos anbrennen: Wer gestern genau hinsah oder hinhörte, der stellte fest, dass im Team ein leidenschaftliches Feuer brennt. Ein weiteres Versprechen für die Zukunft.