Die erste Damenmannschaft hat den Tritt definitiv gefunden. Nach den beiden Siegen gegen Romanshorn besiegte man auch Goldach-Rorschach. Dazwischen triumphierten die Wilerinnen im Cup gegen den SC Frauenfeld und zogen in die Viertelfinals ein.
Die erfolgreiche Woche wurde am Dienstag mit der Cuppartie gegen die ebenfalls in der 2. Liga spielenden Frauenfelderinnen eröffnet. Und wie sie eröffnet wurde. Nach dem höchsten Saisonsieg gegen Romanshorn strotzte das Team vor Selbstvertrauen und dies bekamen die Gäste in aller Härte zu spüren. Die Verteidigung genügte höchsten Ansprüchen und war für den Gegner kaum zu knacken. Vor allem die Leaderin von Frauenfeld wurde konsequent angegangen, so dass sie kaum Zeit fand, in gefährliche Aktionen zu gehen. Im Angriff zeigten die Wilerinnen, die mit zwei Kreisläuferinnen die Aufgabe angingen, grosse Ballsicherheit.
Sie drückten aufs Tempo, setzten den Gegner unter enormen Druck und nutzten die kleinsten Lücken um in den Abschluss zu gehen. Beim Stand von 7:1 wurde der Lauf des Heimteams gestoppt. Mit seiner kleinlichen Art das Spiel zu leiten, brachte der Schiedsrichter Frauenfeld zurück in die Partie. Insgesamt musste Wil sich während 20 Minuten in Unterzahl, doppelter Unterzahl und nach der Pause sogar nur zu dritt wehren. Der Spielfluss war dahin, man verlor verständlicherweise etwas die Ruhe, musste sich mehrheitlich seiner Haut wehren und war nicht mehr in der Lage, das schnörkellose Angriffsspiel aufzuziehen. Dank der fraglichen Strafenflut kam wieder Spannung auf. Frauenfeld nutzte die Gunst der Stunde, holte Tor um Tor auf und realisierte kurz vor dem Pausenpfiff die erstmalige Führung (12:13). Wil zeigte mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit, dass ihnen die einseitig verteilten Strafen nicht auf die Moral geschlagen hatten. Die Defensive blieb auch im zweiten Durchgang Garant für den Erfolg. Frauenfeld biss sich immer wieder darin fest, kam nur noch selten zu Abschlüssen und musste bald schon dem hohen Tempo, das Wil anschlug, Tribut zollen. Auch fanden die Gäste kein Mittel mehr gegen die wuchtig vorgetragenen Angriffe der Wilerinnen, die gegen Ende der Begegnung häufig zu einfachen Toren kamen. Und so siegte am Schluss die stärkere Mannschaft mit 26:20 Toren und qualifizierte sich für den Cup-Viertelfinal, wo man am 12.12.2018 um 19.45 Uhr auswärts auf den HC Flawil trifft.
Nach den beiden Pflichtsiegen gegen Romanshorn war man gespannt, ob die Mannschaft, leicht dezimiert, auch im Auswärtsspiel gegen den HC Goldach-Rorschach bestehen kam. Die Mannschaft vom Bodensee zählt nicht zu den Lieblingsgegnerinnen der Wilerinnen. Schon in der vergangenen Saison musste man sich gegen diesen Gegner beugen, bekam die Kreisläuferinnen nie in den Griff und freundete sich auch mit der Halle nicht eben an. Wil wollte sich in der Tabelle verbessern, ein Sieg hätte dieses Unterfangen bestärkt. Schöne Spiele gibt es nicht in Rorschach, dies wurde schon nach wenigen Minuten in aller Deutlichkeit aufgezeigt. Über den Kampfgeist suchten beide Mannschaften den Weg ins Spiel. Nicht, dass keine spielerischen Feinheiten zu sehen waren, und doch obsiegte der Wille, dem Gegner bis zur letzten Minute auf die Füsse zu treten. Dies aber immer im fairen Rahmen. Dass es so blieb, war auch das Verdienst des Schiedsrichters, der eine starke Leistung bot. Während der ersten 20 Minuten war das Heimteam die stärkere Mannschaft, kam zu mehr und besseren Abschlüssen, als die zu hektisch agierenden Gäste. Trotzdem konnten sich die Rorschacherinnen nie absetzen, weil mit Stephanie Feller eine überragende Torhüterin das Wiler Tor vernagelte. Die Phase von der 15. bis zur 23. Minute, mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten und null Toren erwies sich für Wil wie ein Weckruf. In der Defensive unterstützte man nun seine Schlussfrau besser und im Angriff zogen die Frauen mit mehr Druck und direkter Richtung gegnerisches Tor. Lohn für viel Aufwand war eine 9:11-Führung. Nach der Pause spielte die Mannschaft des KTV befreiter auf. Spielerische Qualitäten wussten zu überzeugen. Die erarbeiteten Chancen wurden zudem kaltschnäuzig genutzt. Auch in der Defensive hatte man das Rezept gefunden um die gegnerischen Angriffe besser zu unterbinden. Wil zog davon, teilweise bis auf 5 Tore. 3 Minuten vor Schluss führte man mit 19:23 Toren, der Mist schien geführt. Dachten wohl auch die Spielerinnen auf dem Feld und leisteten sich einige Aussetzer. 20:23 in der 58 Minute und nur 25 Sekunden später das 21:23. Es begann das grosse Nervenflattern, die einfachsten Dinge wollten nicht mehr gelingen. 90 Sekunden vor Schluss erzielte Rorschach den Anschlusstreffer und wieder nur 30 Sekunden später vergaben sie den Matchball, der ihnen einen Punkt gebracht hätte. Es blieb aber beim 22:23-Sieg für Wil. Über die ganze Partie gesehen haben die Wilerinnen die beiden Punkte nicht gestohlen. Sie waren die etwas bessere Mannschaft und verbuchten die Punkte Nummer 6 und 7 in dieser Meisterschaft. Man überholte in der Tabelle den SV Fides und kann sich nächsten Samstag mit einem Sieg gegen genau diesen Gegner weiter nach vorne absetzen.