Die Damen1 brillieren gegen den HC Romanshorn und verbuchen einen deutlichen Sieg. Beim 38:17 Triumph können die Thurgauerinnen nur in den Anfangsminuten mithalten, müssen sich danach einem übermächtigen Gegner beugen.
Es hatte was von einem Märchen, was die begeistert mitgehenden Fans am Sonntagnachmittag geboten bekamen. Die Geschichte hätte aus der Feder von den Gebrüdern Grimm sein können. 4 Partien lang wusste man nicht, wohin die Reise geht. Der Weg zum Schloss war mit einigen, unerwarteten Hürden belegt. Man warf sie um, stolperte und übersprang die nächste nur ganz knapp. Man verlor etwas den Glauben, auf der richtigen Strasse zu sein. Das Ziel war nahe, dann wieder weit weg.
Die Geschichte verlor etwas an Spannung in der Handlung, lebte eigentlich nur vom Hinfallen und wieder aufstehen. Als Leser wünschte man sich für die Dornröschen’s etwas Spezielles, sie sollten von der Pechmarie zur Goldmarie werden. Die Grimm’s hatten erbarmen und bauten ein erstes «Zwischen-Happy-End» ein. In Kapitel 5 hauchten sie den 13 Unerschütterlichen Spielfreude, Selbstbewusstsein und Kampfgeist ein. Romanshorn rechnete sich nach der knappen Heimniederlage vor Wochenfrist eine Chance aus, den Gegner fordern zu können. Die Hoffnung wurde schon nach wenigen Minuten geknickt. Die Wilerinnen hatten sich diese Woche in den Trainings in das Spiel 1 gegen 1 verschrieben, und so konnte es nicht überraschen, dass Romanshorn gegen eine Mauer rannte. Teamgeist und Selbstvertrauen standen am Ursprung einer fantastischen Leistung in der Defensive. Die Romanshornerinnen mussten sehr weite Wege gehen und wurden doch immer wieder von einem roten Powergirl gestoppt. Und wenn sich dann doch einmal die Lücke öffnete, dann stand hinter dem Bollwerk noch eine Torhüterin, die in der ersten Halbzeit nur acht Mal hinter sich greifen musste. War in der Verteidigung den jungen Damen kein Weg zu weit, so portierten sie diese Lust auf Handball auch in den Angriff. Märchenhaft, wie sie den Ball fehlerlos laufen liessen, wie sie unermüdlich den Abschluss suchten und wie sie Tore schossen, an Schönheit kaum zu überbieten. 20 Tore in einer begeisternden Halbzeit, entschädigten für den einen und anderen Durchhänger in den ersten 4 Partien dieser Saison. Apropos Durchhänger: Die Wiler Damen liessen auch im zweiten Durchgang nicht nach, liessen sich auf ihrem Weg nicht aufhalten, zeigten weiterhin ihre spielerischen Qualitäten auf und dominierten bis zum Schlusspfiff nach Belieben. Die Geschichte, Teil 5, endete um 17.20 Uhr beim Spielstand von 38:17 und liess keinen Zweifel darüber aufkommen, dass Dornröschen aufgewacht und in der Meisterschaft angekommen war. Nach dieser, besten Saisonleistung hat man die Gewissheit gewonnen, dass vieles richtig war, was man in den letzten Monaten geleistet hat. Das Spiel wurde gesucht und gefunden. Zu sehen, was die Mannschaft in den nächsten Spielen zu bieten hat, wird spannend werden. Schon nächsten Dienstag um 20.30 Uhr in der Kantihalle wird der SC Frauenfeld die Stärken des Damen1 auf den Prüfstand stellen.
