(Fehim Sefic) In einer spannenden und abwechslungsreichen Partie gegen Pfadis dritte Garde finden die Wiler den Weg zurück zur Siegerstrasse und besiegen die Gäste mit 35:31 – nicht zuletzt dank der wiedergefundenen Freude am Handballspiel und der grossen Unterstützung im Lindenhof!
Wie der treue Fan weiss, begann die aktuelle Saison für die erste Herrenmannschaft besser als man es sich nach noch so vielen Drinks erträumen konnte, doch seit der Auswärtsniederlage gegen Pfadi konnte man keine Siege mehr einfahren. Nach vier Niederlagen in Meisterschaft und Cup kam also der Tag, an welchem man sich für diesen Fluch bedanken wollte.
So machte das Heimteam bereits in den ersten 10 Minuten den mittlerweile ungewöhnlichen Eindruck, dass es beim Ausverkauf der Lokal-Apotheke ordentlich im Vitaminregal zugegriffen hat, denn man führte schnell mit fünf Toren und liess sich weder Erschöpfung noch Nervosität anmerken. Es macht alles den Anschein, dass Wil zur alten Form zurückgefunden hat. Denn während bei den Gästen aus Winterthur insbesondere zwei Spieler Gefahr ausstrahlten, war es bei den Hausherren das Kollektiv, das zu überzeugen wusste; geduldig durchgespielte Spielzüge, Bewegung auch ohne Ball und das Auge für den Mitspieler schienen die richtigen Zutaten für den Erfolg zu sein. Des Weiteren hat man dank eines einmal mehr starken Carbonara im Rücken auch immer wieder die Chance für schnelle Gegenstösse genutzt. Die Gäste schienen jedoch nicht wirklich Sympathisanten der Wiler Gegenstösse zu sein und so wurde Haag noch in der ersten Halbzeit unschön abgebremst, was dann zu einer roten Karte für einen der beiden wichtigen Winterthurer Leistungsträger führte. So führte man zur Halbzeit zwar mit fünf Toren, jedoch im Wissen, dass die Gegner nicht abgeschrieben werden dürfen, da die Gäste – obwohl sie nun rotbedingt um 2.05m kürzer waren – weiterhin über talentierte Handballer verfügten.
Leider geschah dann nach Wiederanpfiff genau das, was eben nicht geschehen sollte: Innert kürzester Zeit konnte Pfadi den Rückstand auf ein Tor minimieren und so wurden die Karten nochmals neu gemischt. Auffällig war vor allem, dass bay den Gästen praktisch jeder Angriff von ein und demselben straken Spieler dirigiert wurde und wenn er nicht abschloss, dann war der Fuchs doch wenigstens direkt am Abschluss beteiligt. Mit einer Manndeckung auf ebendiesen Handballvirtuosen konnte man ihn zwar nicht ganz ausschalten, jedoch wurde auf diese Weise aus einem Bugatti immerhin „nur“ noch ein Porsche. Während man also in der Defensive umstellte, wurde im Angriff weiterhin am Erfolgsrezept festgehalten und dies zahlte sich auch aus: Philipp Leppla schickte seinen Gegenspieler mehrere Male safarireif in die Wüste um dann den Torhüter den Ball aus dem Netz pflücken zu lassen. Und falls man penaltywürdig gefoult wurde, stand Rudari mit seiner an diesem Tag perfekten Trefferquote zur Stelle. Ob nun durch die Beine, mit Effet um den Torhüter oder einfach nur mit purer Gewalt – Penalty, Rudari, Wurf, Tor. Nichtsdestotrotz war der Sieg auch in den Schlussminuten noch nicht im Trockenen, da die Gäste trotz Manndeckung immer wieder zu erfolgreichen Abschlüssen kamen. Jedoch bewahrten die Wiler insbesondere bei Ballbesitz weiterhin einen kühlen Kopf und liessen sich nicht aus der Ruhe bringen. So sorgten Mittmann und kurz darauf auch Hug mit sehenswerten Abschlüssen für die zwei Punkte, die dank grossem Einsatz und Nerven aus rostfreiem Edelstahl der Marke Lindenhof letztendlich nicht unverdient waren.
Dass im Anschluss noch die Damen einen Derbysieg einfahren konnten war der perfekte Abschluss eines grossen Handball-Samstags im Lindenhof, welcher ohne die zahlreichen Fans nicht halb so erfolgreich gewesen wäre! Daher ein grosses Dankeschön an alle Zuschauer und bis zum nächsten Samstag, denn dann kommt mit Kreuzlingen eine Mannschaft, die dem KTV ebenfalls noch zwei Punkte schuldet.
