(Fehim Sefic) Alle Jahre wieder nimmt man sich vor, nächstes Jahr alles anders zu machen: Manche wollen das Fitnessstudio öfter besuchen, andere nehmen sich vor, mit dem Rauchen aufzuhören und wiederum andere möchten einfach bloss weniger Nutella löffeln. Die Wiler Herren wollten dieses Jahr lediglich das Cup-Viertelfinale für sich entscheiden. Wie all die anderen Vorsätze auch, ging dieser Plan ebenfalls in die Hose: Man verlor gegen den HC Bruggen zu klar mit 35:24.
Eines gleich vorweg: Gegen die Bröggler Handball zu spielen macht einfach nur Spass – das Spiel war (wie es sich gehört) lange hart umkämpft und tat ab und zu weh aber es war permanent auch mindestens so fair! So ist Handball, so muss Handball, muchas gracias!
Nun aber zum Spielgeschehen: Schon zu Beginn wurde den Wilern klar, dass die Gegenmannschaft den Titel des Cupsiegers verteidigen möchte, und so gelang man bereits früh in Rückstand. Diesen wett zu machen gelang Wil jedoch erstaunlich leicht, da man mit (für den KTV ungewöhnlich) geduldigen Angriffsaktionen immer wieder Löcher in die Defensive der Heimmannschaft reissen konnte. Mit Muff hatte man zudem einen stabilen Rückhalt im Tor, der den Gegenspielern immer wieder – Achtung, schlechtes Wortspiel – Muffensausen bereitete. Bruggen kam zwar dennoch regelmässig zu Toren, jedoch wurde ihnen trotz Adventsstimmung nichts geschenkt. Dies basierte aber auf Gegenseitigkeit und so gingen die Wiler Herren mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Garderobe.
Nach der Pause wollte man dort weitermachen wo man aufgehört hat. Dies versuchte man auch. Wirklich. Jedoch bereitete eine kleine Defensiv-Umstellung des Heimteams den Wilern sichtlich Probleme, sodass man im Angriff eine Zeit lang mehr Technische Fehler sammelte als es die Hausfrau mit Cumulus-Punkten tut. Leider war Bruggen in dieser Wiler Schwächephase immer noch nicht in Adventsstimmung und baute den Abstand kontinuierlich aus, da die Wiler nun auch in der eigenen Defensive zeitweise sowohl zu irritiert als auch zu langsam auf den Beinen waren. Man konnte sich dann nach einiger Zeit zwar wieder fangen, jedoch hinterliessen diese traurigen 10 Minuten, bei welchen selbst Schmutzli eine Mitleidsträne vergoss, ihre Spuren. So war die letzte Phase des Spiels lediglich eine Konsequenz aus der Schwächephase: Die Bröggler verwalteten den uneinholbaren Vorsprung ganz souverän und während die Wiler zwar wieder zu vielversprechenden Abschlüssen kamen, verzweifelten sie regelmässig an Isenrich, der seine Keeper-Qualitäten amtlich aufblitzen liess. So endete das Spiel zwar mit einer 11-Tore-Differenz für Bruggen, jedoch wiederspiegelt das Resultat den Spielverlauf nicht wirklich. Nichtsdestotrotz war Bruggen in dieser Partie das bessere Team und somit verdienter Sieger an diesem ausserordentlich fairen Dienstagabend.
So hat der HC Bruggen unseren Advents-Segen: Lieber Weihnachtsmann, lass die Jungs dieses Jahr ihre Geschenke erhalten, die sind wirklich ganz in Ordnung.