Den Pfad gesucht, den Pfad gefunden und Pfader Neuhausen II besiegt
(Fehim Sefic) In einer Saison, in der Verlieren für Wil aufgrund der vielen Abstiegsplätze fatalere Folgen haben könnte als eine nationale Mandelfischarmut, besiegen die Äbtestädter trotz vieler Gegentore Pfader Neuhausen II mit 39:33.
Man könnte meinen, dass Halloween der perfekte Anlass ist, um Zeitgenossen – in diesem Falle die Gastgeber aus Neuhausen – in Angst und Schrecken zu versetzen. Die Wiler Herren scheinen den Sinn dieses Gruseltages jedoch erst in Halbzeit zwei verstanden zu haben, denn in der ersten Hälfte wurde insbesondere in der Defensive viel eher Süsses als Saures verteilt.
Das Spiel war von Beginn weg der Inbegriff eines offenen Schlagabtausches; im Angriff konnte Wil zwar insbesondere in Form von David Leppla und Haag immer wieder zu erfolgreichen Abschlüssen kommen, hinten war man jedoch offener als das Scheunentor einer texanischen Grossfarm – oder man scheiterte bei etwas ganz Listigem schlichtweg grandios. So kam es dazu, dass Pfader Neuhausen zwischenzeitlich mit vier Toren führte und Wil sich gezwungen sah, ein Time-Out zu nehmen. Spielertrainer Raschle schien aber die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Mannschaft, so couragiert wie ein Amateurschauspieler bei einem James Bond Casting, konnte sich zusammenreissen. Halbzeitstand 20:19 für Neuhausen.
Nach der Pause stand Raschle im Tor. Dieser Raschle hat sich dann spontan dazu entschieden, ein Halbgott zu werden, denn er neutralisiere in einer ungemein gefährlichen Phase praktisch jede Neuhausener Fackel, die aufs Tor zuflog. Man munkelt, dass sich sogar Frankreichs Nationaltorhüter Thierry Omeyer per Skype kurzfristig zuschalten liess, um sich zu Raschle und seinen graziösen Fangfertigkeiten Notizen zu machen.
Angetrieben durch des Halbgottes Leistung im Tor kamen dann auch die restlichen Wiler in Fahrt und so konnten hinten immer mehr Pässe abgefangen und in Form von Gegenstössen verwandelt werden. Gleichzeitig wurde auch im Angriff wieder konzentriert durchgespielt, sodass sich schlussendlich jeder Spieler in die Torschützenliste schiessen konnte. Dass der Kempa-Trick-Versuch kurz vor Schluss der Partie so erfolgreich war wie die EM-Quali der Holländer tut dann auch nichts mehr zur Sache. Pfader zeigte den Wilern ja dann im Anschluss wie man das macht und entschied zumindest das Flieger-Duell somit für sich. Das Handball-Duell haben aber die Wiler gewonnen und so endete die Partie mit 39:33 für den KTV Wil Handball.
Am kommenden Samstag steht mit den Winterthurern von SG Yellow/Seen Tigers 2 ein direkter Tabellennachbar in der Lindenhofhalle. Darüber hinaus kämpfen an diesem Tag sechs weitere Wiler Teams um wichtige Punkte. Ja genau, das ist die Message: Den siebten November schön mit Leuchtstift in der Agenda markieren und dann auch im Lindenhof erscheinen. Bitte. Danke.
Wir freuen uns jetzt schon auf dieses Wiler Handballfestival und eine Halle voller KTV Wil Fans – bis Samstag!