Guter Einsatz zahlte sich nicht aus
(Butz) Der KTV Wil Handball unterliegt dem HC Bruggen mit 35:23 (15:9) Toren
Im zweitletzten Saisonspiel setzte es für den KTV Wil Handball nochmals eine deutliche Niederlage ab. Gegen den HC Bruggen unterlag man auswärts mit 35:23 (15:9) Toren. Das klare Verdikt vermag den Spielverlauf nur unzureichend zu widerspiegeln. Zweifellos waren die Stadt-St.Galler die bessere Mannschaft, der KTV war aber über weite Strecken des Spiels ein ebenbürtiger Gegner, der ein besseres Resultat aufgrund zu vieler Eigenfehler verschenkte.
Die Entscheidung in der Partie fiel jeweils fünf Minuten vor und nach der Pause. Liess das Skore nach 25 Minuten noch bei 10:8 noch alle Hoffnungen zu, waren diese nach 35 Minuten und dem Spielstand von 21:10 nicht einmal mehr theoretischer Natur. In diesen 10 Minuten vergab der KTV alle Chancen auf einen erfolgreichen Spielausgang. Schuld waren unnötige Ballverluste und Fehlwürfe im eigenen Abschluss, welche der Gegner durch kaltblütiges Verwandeln der sich bietenden Konterchancen eiskalt ausnützte.
Ausgeglichener Beginn
Die favorisierten Brüggler brauchten einige Zeit, bis sie recht ins Spiel fanden. Wil startete besser, vermochte jedoch zu wenig Profit aus den Vorteilen in den ersten Spielminuten ziehen. Zunehmend stellte sich aber die St.Galler Verteidigung besser auf die Wiler Angriffe ein; diese wiederum taten sich sehr schwer, den Gegner zu überraschen. Zu oft fiel das kreative und dynamische Element dem zuweilen unkontrolliert wirkenden Tempohandball zum Opfer. Den Wilern gelang es kaum, die Flügelspieler in Abschlussposition zu bringen. Wurfversuche erfolgten in erster Linie aus der zweiten Reihe. Diese wurden aber immer wieder eine sichere Beute von Goalie Isenrich, seines Zeichens immerhin ein Mann mit mehrjähriger Nationalliga-Erfahrung. Sein Gegenpart, Carbonara, machte seine Sache aber mitsamt seinen Vorderleuten nicht minder gut, sodass sich vorerst ein recht ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für die Brüggler entwickelte.
Gute Moral
Es ist den Wilern hoch anzurechnen, dass sie sich nach den zehn schwarzen Minuten, welche das Spiel entschieden, nicht einfach vollends gehen liessen, sondern sich gegen ein Debakel stemmten. So entwickelte sich in den letzten 20 Minuten ein recht munteres Spiel mit zahlreichen sehenswerten Toren auf beiden Seiten. Dass über den Ausgang der Partie keine Fragen mehr offen waren, mag diesen Umstand beflügelt haben. Auch wenn Bruggen nun nicht mehr bis zum Letzten gehen musste, so blieb doch nicht verborgen, dass der HC insgesamt die bessere, ausgeglichenere Mannschaft auf dem Feld hatte. Dies kam nicht zuletzt dadurch zum Ausdruck, dass sich am Ende jeder der Feldspieler in der Torschützenliste wiederfand. Am Ende standen sie als klarer Sieger fest, der damit weiterhin vom Regionalmeistertitel träumen darf. Wie ein Regionalmeister spielten sie indessen keineswegs auf. dafür war auch bei den Brügglern die Fehlerquote viel zu hoch. Der KTV wird die Saison im Mittelfeld der Tabelle beenden. Wo genau, wird sich nach dem abschliessenden Spiel gegen die Reserven des TSV Gossau zeigen.
Telegramm: St.Gallen, Steinachhalle, rund 50 Zuschauer, SR Lachnit/Holl.
HC Bruggen: Isenrich/Bächler; Brändle (5), Egger (2), Fleuti (1), Frick (2), Graf (1/1), Habermacher (6/2), Looser (2), Maag (4), Oggenfuss (2), Seitz (4), Werner (5).
KTV Wil: Carbonara/S. Raschle; Haag, Keckeis (1), Leppla (4), Masko (2), Niedermann (1), Nüssli, A. Raschle (2), Rast (3), Reisinger, Rudari (6/2), Sefic (4).
Torfolge: 1:2, 5:2, 8:4, 9:8, 10:8, 15:9; 21:10, 23:13, 26:16, 29:18, 33:21, 35:23.
Strafen: je 2x2 Minuten
Bemerkungen: nur ein paar wenige Einsatzminuten für Haag (Wil) aufgrund Verletzung.