Trotz hartem Kampf kein Sieg
(Carmen Keller) Das letzte Spiel dieser Saison brachte dem KTV Wil Handball keine Punkte. Gegen die vom Abstieg gefährdeten Yellow/Seen-Tigers 2 resultierte auswärts eine Niederlage mit 29:28. Wil beendet somit eine durchzogene Saison 2013/14.
Frust bei den Wilern nach der ersten Halbzeit. Das Team lag mit 16:11 im Rückstand. Unstimmigkeiten in der Verteidigung sowie Unmengen an Passfehlern hatten zu diesem Resultat geführt. Der Start in die letzte Partie dieser Saison gelang den Äbtestädtern gar nicht. Die Spieler bekundeten grosse Mühe, sich gegen die offensive Verteidigung durchzusetzen. Immer wieder schnitten die Gegenspieler den Wilern die Laufwege ab. Die Aufbauer hatten kaum Freiraum, um zum Abschluss zu kommen. Gelang ein Schuss aufs Tor doch, scheiterten die Schützen am starken Torhüter. Selbst die unmöglichsten Treffer fing er ab. Oft liefen die Gegner in den Gegenstoss, was den Rest zum Resultat beitrug. Entsprechend schlecht war die Stimmung bei den Äbtestädtern auf dem Feld und gross der Ärger über teils dumme Fehler. Lange sah es deshalb so aus, als würde Wil mit grossem Abstand als Verlierer nach Hause fahren.
Die Pause verhalf den Gästen aus Wil zu neuer Power und neuem Atem. Zuerst hatten die Spieler immer noch Schwierigkeiten sich durchzusetzen, denn die Winterthurer Verteidigung stand noch offensiver als zuvor. Doch als Dobler zweimal vom Kreis traf, kam die Konzentration auch bei den anderen Spielern wieder zurück. Tor um Tor kämpfte sich das Team an den Gegner aus Winterthur heran. Sichtlich nervöser begannen die Gastgeber unfairer zu kämpfen, stand für sie doch der Verbleib in der 2. Liga auf dem Spiel. Als die Winterthurer nach zwei 2-Minuten-Strafen nur noch zu viert auf dem Platz standen, war die Chance für Wil definitiv gekommen. Die Äbtestädter liessen sich nicht zweimal bitten, packten die Gelegenheit beim Schopf und holten durch wunderschöne Treffer bis auf ein Tor auf.
Als die gegnerische Mannschaft wieder vollzählig spielte, lieferten sich die beiden Rivalen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zehn Minuten vor Schluss erlöste Nüssli die Fans und die Mannschaft durch den Ausgleichstreffer. Die Hoffnung doch noch siegreich vom Platz zu gehen war gross und in greifbarer Nähe. Durch die Aufholjagd machte sich bei beiden Teams Nervosität breit und die Gastgeber kämpften härter, aber auch aggressiver. In der Folge schied Adrian Raschle mit einer Schulterverletzung aus. Beim hohen Tempo der Gegner konnten die Äbtestädtern teilweise kaum mithalten. Dadurch hielten die Spieler in der Defensive erst spät dagegen, sodass kurz nacheinander zwei Wiler mit Strafen vom Platz mussten. Als dann gegen den Trainer ebenfalls eine 2-Minuten-Strafe ausgesprochen wurde, standen plötzlich drei Wiler sechs Gegnern gegenüber. Trotzdem meisterten die Äbtestädter die Situation gekonnt. Dank einem Treffer von David Leppla hielten sie den Gleichstand.
Erst als Wil vollzählig auf dem Platz stand, fing sich das gegnerische Team und zog davon. Plötzlich rückte ein Wiler Sieg wieder in die Ferne. Die Äbtestädter kämpften sich zwar in harter Arbeit nochmal an die Gegner heran, aber am Schluss hielten die Nerven dem Druck nicht stand. In der letzten Minute sprach der Schiedsrichter Wil einen rettenden Penalty zu, aber der starke Winterthurer Torhüter fing den Ball ab, bevor dieser im Netz landete. Schlussendlich mussten sich die Äbtestädter mit 28:29 geschlagen geben. „Schade hat es nicht geklappt!“, war das Echo der extra angereisten Anhänger.
Für den KTV Wil Handball im Einsatz: Carbonara / S. Raschle, Dobler, Hug, Keckeis, David Leppla, Philipp Leppla, Mittmann, Nüssli, A. Raschle, Rudari, Sefic, Reisinger