Zwei Punkte dank wiederholt starker Abwehr und effizientem Angriff
(Fehim Sefic) Nach dem erfolgreichen Samstags-Spiel gegen den HCL Aadorf konnte die erste Herrenmannschaft am Dienstagabend auch gegen die Gäste aus Neftenbach brillieren. Einer ausgeglichenen Start-Viertelstunde folgte eine Wiler Druckphase, welche bis in die Mitte der zweiten Halbzeit anhielt und so zum ungefährdeten 31:20 Sieg führte.
Wer sich auf Spiele, die unter der Woche stattfinden, wie ein kleines Kind freut, hat Handball wohl nie geliebt. Sich nach einem Arbeitstag nochmals zusammenzuraufen und 60 Minuten Vollgas zu geben ist nämlich wie das erste Treffen mit den Schwiegereltern. Nicht einfach. Ausser natürlich man ist Profispieler und bestreitet gerade eine Champions League-Partie (was bestimmt auch die Schwiegereltern freuen würde). Dem war jedoch vergangenen Dienstag nicht so. Vielmehr empfingen die Wiler Herren mit dem HC Neftenbach einen Gegner, der in Sachen Verlustpunkte auf Augenhöhe war und früher schon wusste, wie man dem KTV ein Bein stellt. Zwar immer noch keine Champions-League, aber immerhin ein Versprechen für eine spannende Partie.
Entsprechend ausgeglichen gestaltete sich die Anfangsphase, in welcher sich keines der beiden Teams so wirklich absetzen konnte. Während im Wiler Angriff diverse Spieler zu erfolgreichen Abschlüssen kamen, war es bei Neftenbach hauptsächlich der linke Flügel, der sein Können in Form von eleganten und mindestens so effektiven Trickwürfen mehrmals unter Beweis stellen konnte. Je länger je mehr konnte aber ein Gegenmittel gegen diesen Spieler gefunden werden und während es vorne weiterhin klappte, harmonierte die Verteidigung – mit einem erneut starken Carbonara im Rücken – so gut wie einst die Rolling Stones. Dieses Rocken der Defensive führte zu einer kurzzeitigen Acht-Tore-Führung, welche die Neftenbacher noch auf einen Pausenstand von 16:10 korrigieren konnten.
Die erhoffte Spannung der Fans machte sich spätestens acht Minuten nach Wiederanpfiff langsam und behaglich auf die Heimreise, da Wil innerhalb dieser Zeitspanne acht Tore schoss ohne eins zu kassieren. Während Neftenbach sich wahrscheinlich vornahm, den Rückstand möglichst schnell und effizient aufzuholen, waren es dank einer weiterhin guten Defensiv- und Torhüterleistung die Wiler, die in Form von Gegenstössen oder auch Bilderbuch-Spielzügen weiterhin erfolgreich zum Abschluss kamen. Das Ganze legte sich dann nach 15 Minuten und die Gäste konnten zwar den Rückstand etwas verkleinern, aber an ein Wunder glaubte zu diesem Zeitpunkt nicht mal die gute alte Fortuna. Nicht zuletzt wegen Hug, der den Laden auf simple aber hocheffiziente Art selber aufzuräumen schien. Blick links, Wurf rechts, Tor. Täuschung rechts, Sprung links, Tor. Oder auch ganz banal: Sprung, Tor.
Spätestens nach dieser eindrücklichen Show, welche von den Mitspielern und Fans lautstark bejubelt wurde, war allen Anwesenden klar, dass die Wiler das Wochenspiel für sich entscheiden werden. Leider endete diese klare Partie dann aber doch noch etwas emotional, da Rudari Airlines bei einem Kempa-Trick unschön vom Himmel geholt wurde. Prädikat FSK18. Da die Ringrichter jedoch anderer Meinung waren, endete die sonst schon intensive aber eigentlich faire Partie mit Ausrufen und Kopfschütteln statt mit Jubelschreien und Toren. Naja, abhaken und nach vorne schauen, denn drei Dinge sind sicher: Die wohlverdienten zwei Punkte bleiben in Wil. Rudari Airlines wird auch weiterhin fliegen und last but not least: Hugs Name wird auf Neftenbacher Pausenhöfen vorerst nur noch geflüstert.