Es stand schon etwas länger fest, dass das Damen1 des KTV Wil für eine fantastische Saison mit zwei Entscheidungsspiele um einen Platz in der 1. Liga belohnt wird. Das letzte Saisonspiel in der 2. Liga wurde gegen den HC Flawil ohne Wenn und Aber mit 26:23 (16:10) Toren gewonnen.
Das Flawiler Frauenteam hatte vor Wochenfrist in überlegener Manier den regionalen Cupwettbewerb für sich entschieden. So gesehen, für die Wilerinnen der ideale Formtest im Hinblick auf das Saisonhighlight. Die Aussage: zufriedener Auftritt, trifft das Gesehene bei weitem nicht. Wil demonstrierte von der ersten Minute an, dass mit Fokus auf die beiden Aufstiegsspiele, noch kein Schlendrian eingezogen ist. Und dies gegen einen Gegner, der gegen Wil nie motiviert werden muss. Zusätzlich hatten sich die Gäste einiges vorgenommen, denn auch ihnen winkte noch die Chance auf ein finales Aufstiegsspiel. Dafür mussten sie punkten. Doch egal, was sie auch versuchten, die Wilerinnen hatten auf alles eine gewinnbringende Antwort, waren an diesem Abend die bessere Mannschaft und liessen die Frage nach der Form nicht unbeantwortet. Das Team präsentierte sich in grosser Spielfreude, machte im Angriff und in der Verteidigung eigentlich alles richtig. Schon nach 10 Minuten, als die überragende Katja Straub zum 5:2 traf, war den Flawilerinnen klar, dass die Zielsetzung Punktgewinn sehr schwer zu erreichen sein würde. Wil legte bis zur Pausensirene einen Glanzauftritt hin, gab das Zepter nie aus der Hand und durfte es sogar früh wagen, den weniger erfahrenen Spielerinnen viel Einsatzzeit zu geben. Auch wenn die Gäste nie den Kopf in den Sand steckten, alles versuchten, mehr als den Wilerinnen dranzubleiben lag in diesem Spiel nicht drin. Das Heimteam gab sich keine Blösse und legte die Partie unter «Hauptprobe gelungen» ad acta.
2024/25 ist für das Damen1 des KTV Wil die beste Saison der Vereinsgeschichte. Die Mannschaft ist zu einem 2. Liga-Spitzenteam gereift, hat über 7 Monate hinweg immer alles Geschick in den eigenen Händen gehalten, war nie auf Schützenhilfe anderer Teams angewiesen. Solides Handwerk, aber auch spektakuläre Auftritte zeichnen die Spielweise der verschworenen Truppe aus. Bei den vielen positiven Eindrücken darf aber nicht vergessen werden, dass die Leichtigkeit der Auftritte über einige schwierige Momente hinwegtäuscht. Kein einziges Spiel konnte in Bestbesetzung absolviert werden, einmal musste sogar eine Feldspielerin das Tor hüten. Diese Hindernisse wurden mit Leichtigkeit übersprungen, dank des Esprits, der die Mannschaft diese Saison so richtig gepackt hat. An dieser Stelle folgten andere Jahre die Worte «wir sehen uns nächste Saison». Nicht 2025, denn 2025 holt sich das Damen1 noch eine wohlverdiente Belohnung in Form von zwei Aufstiegsspielen ab. Damit wird einer grandiosen Spielzeit die Krone aufgesetzt. Zwei Spiele, eines davon zu Hause, vor vollem Haus, in prickelnder Atmosphäre, nur der Gedanke daran lässt es einem kalt den Rücken runter laufen. Egal was kommen wird, zwei zusätzliche Spiele im Kampf um den Aufstieg in die 1. Liga, nicht viele können ihren Enkeln davon erzählen. Bis es so weit ist (voraussichtlich am 5. Und 12. April 2025) gilt es die Vorfreude aufzusaugen, zu geniessen und zur gegebenen Zeit die beste Leistung auf das Spielfeld zu bringen, damit dann mit Dankbarkeit gesagt werden kann: «Bis nächste Saison, in welcher Liga auch immer!»