Man macht sich auch mal ganz gute Pläne, um diese dann wenig später wieder verwerfen zu können. So geschehen mit dem Espoirs-Team.
In der Annahme, dass der Meisterschaftsmodus identisch dem vom Vorjahr ist, war der Plan, dass die Qualifikationsrunde gespielt wird und das Team sich Ende Jahr wieder auflöst. Auflösen tat sich nur der Plan, denn der Schweizerische Handballverband änderte den Modus und bat auch in der 3. Liga zur Ganzjahresmeisterschaft. Auch mit einem Kader von 21 Spielerinnen zeichnet sich mit der Bildung von 2 Mannschaften bis Ende März 2025 hin und wieder ein «durchwursten» ab. Glücklicherweise sind im FU18-Training immer sehr viele, engagierte Spielerin in den Trainings, da bahnt sich eine interessante Zusammenarbeit an. Abgesehen von durchkreuzten Plänen müssen sich Damen1 und Espoirs nach den ersten Spielen nicht verstecken. Es darf sogar von einem durchwegs erfolgreichen Saisonstart gesprochen werden. Für den Laien mag der Blick auf die Tabelle der 3. Liga etwas überraschen, für Insider ist die Leaderposition der jungen Wilerinnen das Resultat hervorragender Trainingsleistungen. Beim Einstand gegen den BSV Weinfelden war noch einiges an Unsicherheit zu spüren, und einige der Spielerinnen waren dankbar, dass ihnen erfahrene «Einsspielerinnen» beim Einstand unter die Arme griffen. Dass hier Gutes heranwächst, war vor allem an der engagierten Verteidigungsarbeit abzulesen, hier machten sich die Trainings mit dem Damen1 am meisten bemerkbar. In 3 Spielen insgesamt nur 45 Tore zu erhalten, ist ein sehr guter Wert. Daraus schliessen wir richtig, dass die Espoirs auch die beiden anderen Spiele gewannen und mit dem Punktemaximum an der Tabellenspitze stehen. Vor allem das letzte Auswärtsspiel gegen den SC Frauenfeld, dass die Mannschaft über weite Strecken ohne Verstärkung bestritt, lässt die Hoffnung zu, dass diese junge Geschichte ein gutes Ende haben wird.
Egal gegen welchen Gegner das Damen1 in der Vorbereitung antrat, das Fazit blieb immer dasselbe: «die sind stark»! Einige Spielerinnen haben den nächsten Schritt gemacht, gehen nochmals gereifter in die neue Saison. Dank der Dichte an Spielerinnen, die sich für einen Einsatz im Damen1 empfehlen wollen, hat sich der Konkurrenzkampf verstärkt, die Trainingsqualität hat zugenommen. Da würde man meinen, der Start in die Meisterschaften wird mit einem Furioso eröffnet. Für einmal durfte aber schon vor dem Spiel gegen den HC Goldach-Rorschach die Worte «wahrscheinliche Niederlage» in den Mund genommen werden. Die Abwesenheit einer halben, gestandenen Mannschaft, die Tatsache, dass die Espoirs nach ihrem Spiel gleich auch noch beim 2. Liga-Match viel Einsatzzeit bekamen, liess die Gewinnquoten massiv sinken. Eines vorweg, das schon etwas angeschlagene Team wehrte sich so lange, bis die Kräfte vollständig aus den Körpern gefahren waren. Die eingerechnete Niederlage wurde zur Tatsache. Nun, der eigentliche Meisterschaftsstart folgte zwei Wochen später gegen den HC Wyland. Da liessen die Damen erstmals die Muskeln spielen, machten deutlich, dass gegen sie in Bestbesetzung wenig Kraut gewachsen ist. Und auch hier durften sich die «Jungen» über weiter viel Spielzeit, und damit verbunden das Sammeln von so wichtiger Erfahrung, freuen. Noch überzeugender war der Auftritt, auswärts gegen den LC Brühl. Da wurden die Gegnerinnen förmlich überfahren, wussten nicht, wie ihnen geschah. Das war Handball vom Feinsten und wurde in der 10. Minute mit einem 8:1-Lauf belohnt. Das Spektakel wurde durch die Verletzung der sich in Topform befindenden Mara Gehrig getrübt. Eine wichtige Stütze fehlte abrupt, da rückt man noch näher zusammen, nahm das Messer zwischen die Zähne und ging erst recht. Nach 18 Minuten stand es 14:3, besser konnte es nicht laufen. Nach dem Espoirsspiel am Mittag und der inzwischen sehr dezimierten Bank, konnte es nicht überraschen, dass die Konzentration in Halbzeit zwei etwas nachliess, dass aber auch die Kräfte schwanden. Es blieb aber genug Qualität, um auch dieses Spiel zu gewinnen, und den Anschluss an die Tabellenspitze zu schaffen.
Ein Team, zwei Mannschaften, 5 Siege aus 6 Spielen, die Frauenpower ist erfolgreich in die neue Saison gestartet und hat jetzt 4 Wochen Zeit, sich den letzten Schliff vor den happigen Monaten November/Dezember zu holen.