Wiler Frauen finden in die Spur
Einerseits wurde die Finalrunde als Saisonziel deklariert, andererseits sollte sich das vergangene Jahr, mit vielen uninspirierten Auftritten in eben dieser Finalrunde, nicht wiederholen.
Die Resultate in der Qualifikationsphase deutete darauf hin, dass viele enge Partien die Finalrunde prägen würden. Schon nach wenigen Partien wurde diese Vermutung bestätigt, alle Mannschaften bewegen sich auf Augenhöhe. Dazu gehört auch unser Damenteam. Obwohl, die ersten beiden Auftritte im neuen Jahr brachten das Schiff gehörig ins Schlingern. Die Cuppartie gegen den HC Flawil musste nach guter erster Halbzeit als Klatsche abgebucht werden. Ein Rückschlag im dümmsten Moment, denn schon eine Woche später fiel in der Heimpartie gegen den SV Fides der Startschuss zum Aufstiegsrennen. Die Partie kam etwas zu früh, denn in den Köpfen der Spielerinnen war die Cupniederlage noch nicht ganz verarbeitet. Die Unsicherheit führte zu überdurchschnittlich vielen Fehlern, sodass ein solid, aber nicht unwiderstehlich, aufspielendes Fides nie unter Druck gesetzt werden konnte. Der gewünschte Sieg, und damit ein optimaler Start in die Finalrunde, konnte nicht realisiert werden. Erinnerungen an die vergangene Saison wurden wach. Doch die Mannschaft erfand nach diesen beiden ernüchternden Niederlagen den Teamgeist neu. Das Team rückte zusammen, verstand es, das Positive aus den Begegnungen heraus zu filtern und mit neuer Moral in die nächsten Partien zu gehen.
Die SG TV Unterstrass/Rümlang musste die Erfahrung machen, dass die Frauen des KTV Wil unter Zugzwang frei von der Leber weg spielen können. Mit den Schlagworten Spielfreude und Lust an Handball ist die überlegen geführte Partie, die in einem ungefährdeten Sieg endete, bestens umschrieben. Die Mannschaft trat als Einheit auf, man unterstützte und wurde unterstützt. Das neue Gesicht wusste zu gefallen.
3 Tage später stand die brisante Partie in Appenzell auf dem Programm. Eine Torhüterin, 6 Feldspielerinnen und zwei FU18-Debütantinnen machten die Aufgabe nicht leichter, dafür aber um so interessanter. Neben der neu erfundenen positiven Einstellung der Mannschaft, brachte diese Partie eine weitere, positive Seite ans Licht. Auch 3 Tore Rückstand bringen niemand mehr aus der Ruhe. Es werden auch enge Spielstände genommen, wie sie sind, im Wissen, dass die Chancen zur Wende kommen wird. Und sie kam. Überraschenderweise in den letzten 10 Minuten, als die Einheimischen damit rechneten, dass den praktisch durchspielenden Gästen die Puste ausgeht. Den Gefallen taten die taufrischen Wilerinnen den Gegnerinnen aber nicht, schalteten im Gegenteil noch einen Gang höher und verdienten sich, auch wieder dank einer solidarischen Mannschaftsleistung, den zweiten Finalrundensieg.
Und so wird am Samstag, 03.02.2024 um 18.00 Uhr die Begegnung gegen den BSV Weinfelden nicht zu einer gewöhnlichen Handballpartie. Es wird ein Spitzenkampf, denn die drittplatzierten Wilerinnen empfangen den Co-Leader im Lindenhof. Und für einmal kann guten Gewissens empfohlen werden: Diese Wiler Frauen muss man gesehen haben!