Mit dem frühzeitig gesicherten Ligaerhalt in der alten Saison, war die Luft in den letzten Spielen sichtlich raus und man brachte kaum noch einen Fuss vor den anderen. So kam die Saisonpause gelegen, um sich zu erholen und mit neuer Energie in die Vorbereitung zu starten. Mit Lars Hartmann durfte man sogar ein neues Gesicht in den eigenen Reihen begrüssen. Lars ist ein sehr routinierter Handballer mit Erfahrungen in diversen Ligen im In- und Ausland und macht unsere Linkshänder Fraktion gerade doppelt so gross. Schon seit längerem war klar, dass man Timon Truniger und Janis Braun ein Jahr lang vermehrt im Grün der Schweizer Armee als in rot-weiss sehen wird und die beiden jungen Rückraumspieler nur sporadisch einsetzen kann.
So schön der Sommer auch sein mag, trainingstechnisch ist er tendenziell weniger beliebt. Die Behauptung, dass dies aufgrund des Athletik-, Lauf- und Konditionstraining ist, ist nicht sehr abwegig. Jedoch kam auch die technische und taktische Weiterentwicklung nicht zu kurz. Mit Testspielen gegen Effretikon, Kloten, Wittenbach und der Gossauer U19 wurden die Abläufe in Spielen gefestigt und einige wichtige Erkenntnisse konnten gewonnen werden. Leider schlug auch die Verletzungshexe zu und im Knie von Adrian Hasler war kaum mehr etwas so wie es sollte. Ein weiterer Ausfall für ein ganzes Jahr, der dem sowieso schon eher knappen Kader nicht entgegenkam.
Mit grosser Vorfreude startete dann Anfang September die Saison mit einem Gastspiel in Rorschach. Die erste Halbzeit war auf beiden Seiten von technischen Fehlern und Fehlwürfen geprägt. Das Schlussresultat von 23:23 ist über das ganze Spiel gesehen eine gerechte Punkteteilung, schmerzt aber trotzdem angesichts des 3 Tore Vorsprungs nach 58 Minuten. Gegen die drei Aufsteiger war die Devise klar – 6 Punkte. Sie standen aber auch im Zeichen des schmalen Kaders. So nahm Trainer Andy Frideling die Hallenschuhe aus der Ecke, Torhüter Andreas Regener machte einen auf Flügelflitzer und Andrin Hobi und Oliver Moser aus dem Herren 2 kamen zum Einsatz. Gegen Kreuzlingen war die Partie zwar in der ersten Halbzeit noch ausgeglichen, konnte dann in der zweiten Halbzeit aber zu einem klaren 30:18 Sieg umgewandelt werden. Gegen Teufen war der 30:25 Sieg zwar ungefährdet, aber es gelang dem Heimteam nie sich entscheidend abzusetzen. Beim Gegner vermochte vor allem der omnipräsente Spielmacher Daniel Inauen zu überzeugen und stellte die Wiler Defensive auf die Probe. Zum Schluss der Aufsteigerserie kam Forti Gossau in die Lindenhofhalle. Der Derbycharakter war der Partie dann auch immer wieder anzusehen, spielten doch einige Spieler schon zusammen in verschiedenen Mannschaften des RLZ Fürstenland. Jedoch konnte auch diese Partie mit 26:19 erfolgreich gestaltet werden. Als Tabellenführer fuhr man dann erhobenen Hauptes nach Frauenfeld und wollte auch dieses Spiel gewinnen. Den Glauben an den Sieg musste man aber schnell begraben, denn weder in der Abwehr noch im Angriff stimmte viel zusammen. Zudem kam dazu, dass sich in Frauenfeld diesen Sommer über 600 NLA und Nationalmannschaftsspiele zusammengefunden haben. Auch wenn diese nicht mehr aus den letzten 2-3 Jahren stammen, haben diese Herren das Handball spielen definitiv nicht verlernt. Mit diesem Dämpfer ging man in die Herbstferien, welche mit dem Auswärtsspiel in Arbon beendet wurden. Diesmal war Torhüter Damian Halter an der Reihe, um auf dem Feld auszuhelfen. Mit grossem Willen und viel Einsatz konnte die Partie immer ausgeglichen gestaltet werden und das zu favorisierende Heimteam konnte sein Spiel nicht wie gewünscht aufbauen. Im Team-Timeout der Äbtestädter, welches unser ältester Feldspieler und eben auch Trainer Andy eher für die Suche nach dem Sauerstoffzelt genutzt hat anstatt für grosse taktische Anweisungen, polterte es auf der anderen Bank dann beträchtlich. Zum Spiel passte es auch, dass der 30:29 Erfolg mit einem Monsterblock von Mika Sutter besiegelt wurde. Nun folgen intensive Wochen mit vielen Meisterschafts- und Cuppartien.