Das Damen1 ist mit zwei überzeugenden Auftritten hervorragend in die neue Saison gestartet. Vor allem die Art und Weise, wie die Siege eingefahren wurden, wusste zu überzeugen.
Es ist nicht immer selbstverständlich, dass eine intensive Vorbereitungszeit ohne Verletzungen, Misstönen oder sonstigen Überraschungen in Angriff genommen und mit besten Noten zu Ende geführt werden kann. Dieses Jahr war es so und schon die zahlreichen Trainingsspiele liessen die Hoffnung aufkommen, dass die Mannschaft sich klar nach vorne orientieren kann. Das grosse Kader liess zu, dass Pausen in den Trainings zur Banalität verkamen, das Tempo in allen Bereichen, die Intensität der Übungen, überall wurde ein Gang höher geschaltet.
Auch wenn in der Eröffnungspartie gegen die HC Goldach-Rorschach noch nicht alles nach Wunsch umgesetzt werden konnte, zeigte sich doch schon die Spielweise, die das Damen1 diese Saison praktizieren wird: schnelle Passfolgen, viel Bewegung ohne Ball und das Zusammenspiel mit dem Kreis.
Was beim Saisonstart noch nicht so ganz gelingen wollte, war die fehlende Geduld mit denen die Angriffe vorgetragen werden. Noch zu oft und vor allem zu hastig wurden die Abschlüsse gesucht. Ebenfalls noch nicht zufrieden durfte man mit dem Verteidigungsverhalten sein. Vor allem im Mittelblock wurde zu statisch agiert. Was dagegen Freude macht ist die Tatsache, dass Wil diese Saison über zwei starke Torhüterinnen verfügt. Im Allgemeinen aber konnte sich der Start in die neue Saison sehen lassen. Auch wenn das Team des HC Goldach-Rorschach nie aufgab und immer wieder einen Weg fand, um in Schlagweite zu bleiben, liessen die Wilerinnen vor allem in den letzten 10 Minuten keinen Zweifel offen, wer sich die beiden Punkte gutschreiben lassen würde. Mit 31:28 Toren tat dies das Heimteam.
Nach der ersten Begegnung lag das Augenmerk einerseits auf einer verbesserten Verteidigungsarbeit, anderseits auf vermehrtem Duell eins gegen eins. Mit dem KTV Wyland war eine Mannschaft zu Gast, die sich letztes Jahr ebenfalls in der Aufstiegsrunde präsentieren durfte. In der Anfangsphase bekundete das Heimteam Mühe, sich ohne Ball zu bewegen, sodass die Gäste mit ihrer offensiven Verteidigungsarbeit mehrmals erfolgreich intervenieren konnten. Auch vor dem eigenen Tor brauchte Wil einige Minuten, bis sie sich etwas bissiger verhielten. Danach aber lief die Maschinerie wie am Schnürchen. Immer wieder wurden im Angriff 1:1-Situationen kreiert, die zu Überzahlsituationen führten und meist in Tore umgemünzt wurden. Vor der Pause, bei klarer Führung durften die Stammkräfte etwas Bankzeit geniessen, ohne dass Wyland in Führung ging. Auch wenn die Pausenführung nicht eben deutlich ausfiel (16:15), man bekam keine Sorgenfalten. Die Mannschaft ist diese Saison so gefestigt, spielt so sicher auf und kann sich ohne Probleme aus kleinen Tiefs sofort wieder rausspielen. Auch schlechte Chancenauswertungen werfen das Damen1 nicht aus der Bahn. Mit Geduld wird die nächste Chance kreiert, es folgt die nächste gute Verteidigungsarbeit und wenn dann auf der Uhr die letzten 10 Minuten eingeläutet werden, dann lässt man nochmals richtig die Muskeln spielen. Auch Wyland musste sich am Schluss eingestehen, hier war nichts zu holen. Wil gewann mit 34:29 Toren. Spiel zwei der Saison hat die gewünschten Verbesserungen gebracht, der Weg stimmt, die Mannschaft weiss mit ihrer Spielart zu begeistern.