Nach zuletzt einem Unentschieden gegen Pfadi Winterthur und einer deutlichen Klatsche gegen den SC Frauenfeld konnten die Jungs der SG Wil/Uzwil am Samstag wieder über zwei Punkte jubeln. Die Gegner aus Herisau konnte man in dieser Konstellation bereits einmal besiegen, jenes Spiel fand allerdings vor dem Winterlockdown und dem Saison-Restart statt. Hinsichtlich des damaligen Endstandes wusste man jedoch bereits vor dem Spiel, dass diese Begegnung einiges an Spannung zu bieten haben wird.
Abgesehen von einem Langzeitverletzten konnten die UzWiler Trainer zum ersten Mal in dieser Saison aus dem Vollen schöpfen. Mit 13 Mann wurde das Spiel in Angriff genommen. Die beiden Mannschaften benötigten keine Findungsphase, es wurde ab der ersten Sekunde Vollgas gegeben. Dabei erwischte das Heimteam den besseren Start und erarbeitete sich nach wenigen Minuten bereits einen zwei Tore Vorsprung. Die UzWiler Junioren überzeugten mit einer starken Abwehrleistung, viel Kampfgeist und einer hohen Effizienz im Angriff. Es wurde gefightet um jeden Centimeter, kein Ball wurde verloren geglaubt und auch der Wiler Goalie konnte sich mehrere Male auszeichnen. Aber auch das Gästeteam setzte immer wieder Nadelstiche und liess sich keineswegs einfach so abschütteln. Bis zur Pause bauten die UzWiler den Vorsprung auf plus vier aus. Das vier Tore im Handball herzlich wenig sind, weiss jeder der sich einigermassen mit dem Sport auskennt. So wurde von den Trainern in der Halbzeitansprache nochmals deutlich gemacht: «es fangt nomel bi 0:0 ah»…
Vielleicht hätte sich das Trainerduo bei der Halbzeitrede etwas deutlicher ausdrücken sollen. Mit Beginn der zweiten Halbzeit bewies das Heimteam auf einmal vorzügliche Gastgeberqualitäten und verteilte ein Geschenk nach dem anderen in Form von Ballverlusten und Fehlwürfen. Ehe man sich versah, stand es auf einmal wieder unentschieden. Damit nicht genug, zwei Gegentore später stand man sogar einem zwei Tore Rückstand entgegen. Das Team Time-out war die logische Folge, denn das Spiel drohte dem Heimteam zu entgleiten. Ein Torwart Wechsel und eine Umstellung in der Deckung sollte das Spiel wieder in die gewünschten Bahnen lenken.
Offenbar fanden die Trainer bei der Auszeit die besseren Worte als noch in der Halbzeitpause denn ab jetzt drehten die Wiler so richtig auf. Der Schwung aus der ersten Halbzeit war auf einmal wieder da, es wurde wieder mit Leidenschaft verteidigt und auch die Würfe fanden wieder den Weg ins Tor. Das UzWiler Bollwerk stand, der Offensiv-Express rollte und der Vorsprung war wiederhergestellt. In den letzten fünf Minuten wollte sich dann auch noch der Schiedsrichter bemerkbar machen und verteilte Zeitstrafen und Siebenmeter en mass. Doch auch diese kleine Randnotiz tat dem UzWiler Schlussfeuerwerk keinen Abbruch. Mit einem Schlusstand von 32:25 ertönte die Schlusssirene in der Wiler Lindenhofhalle. Vorsprung erkämpft, Vorsprung aus der Hand gegeben und dann so wieder zurückgekommen- Jungs, ich bin beeindruckt! Gratulation zu diesem sensationellen Sieg.
Bereits nächsten Samstag geht es mit dem Rückspiel gegen die Mannschaft des BSV Weinfelden weiter. Anpfiff ist um 14:00 in der Kantonsschule Wil.
Siegreich für die SG Wil/Uzwil MU15 waren:
Tobias Wellauer, Luka Milosavljevic, Robin Bettschen, Samuel Corliano, Gil Diethelm, Misha Sennhauser, Corsin Meier, Benjamin Nikollbibaj, Matej Spasovski, Patric Tanner, Aaron Waltert, Cedric Waltert, Yannick Ruckstuhl
