Herzschlagfinale mit besserem Ende für den KTV Wil
(Samira Aleotti) Nach dem Kantersieg gegen Appenzell stand diesen Samstag ein weiteres Derby auf dem Programm der ersten Damenmannschaft: Zuhause im Lindenhof wurde SG Uzwil/Gossau empfangen, welche bis anhin einen eher schwachen Start in die Saison erwischt hatten. Ein spannungsgeladenes Spiel bis zur letzten Minute gipfelte in einem äusserst knappen Sieg für die Wilerinnen.
Starke Startphase mit zu wenig Ertrag
Mit einer starken Verteidigung und gutem Spiel über den Flügel starteten die Gastgeberinnen erfreulich in die Partie. Die Uzwilerinnen schienen am Anfang kein Mittel zu finden, die Abwehrlinie zu durchbrechen, und so gelang ihnen erst nach zehn Minuten das erste Tor. Die beiden Mannschaften boten lange ein gegensätzliches Bild: Während bei Wil die Spielzüge gut funktionierten, schien es bei den Gästen nie so richtig klappen zu wollen. Trotzdem konnten sich auch die Wilerinnen keinen angenehmen Abstand erspielen, da die Verteidigung nicht nur auf der Seite der Gastgeberinnen hart war und gut funktionierte. Dank einem Penalty und einem schönen Tor via Flügel konnten sich die auswärtigen Spielerinnen wieder bis auf zwei Tore herantasten. Das gab ihnen anscheinend Mut, denn gegen Ende der ersten Hälfte kamen sie immer besser ins Spiel. Im ungünstigsten Zeitpunkt kassierte Wil dann noch eine Zwei-Minuten-Strafe, welche den Ausgleich und gleichzeitig den Pausenstand von 7:7 herbeiführte.
Spannung bis zum Schluss
Dass nach der Pause wieder ein Gang zugelegt werden musste, war allen Anwesenden in der Halle klar. Es fing dann auch vielversprechend an, das erste Tor der zweiten Hälfte gelang Wil. Dies schien den Knoten aber noch nicht richtig zu lösen, zu viele Schüsse fanden ihren Weg ins Tor nicht. Die Verteidigung der Gastgeberinnen stand aber auch in der zweiten Hälfte nach wie vor grundsolide. Man hatte das Gefühl, dass sich beide Mannschaften im Angriff noch nicht so richtig wieder auf dem Spielfeld eingefunden hatten, weshalb die Partie einige Zeit ausgeglichen verlief. Nach einem Penalty seitens Wil zum 11:10 konnten die Uzwilerinnen dann aber sofort ihrerseits zwei Tore realisieren. Dank starken Leistungen beider Torwartinnen geschah das ausgleichende 12:12 ebenfalls erst via Penalty. Die Zuschauer spürten zu diesem Zeitpunkt langsam aber sicher, dass ihr Heimteam alle erdenkliche Unterstützung brauchen konnte, um doch noch die Nase vorne zu haben, und so taten sie ihre Gunst immer lautstarker kund. Beim Stand von 13:13 gelang es Scheiwiller, einen Penalty zu halten. Diese Glanztat wurde jedoch davon überschattet, dass Uzwil mit 13:15 kurz darauf einen kleinen Vorsprung herausspielen konnten. Das war auch nicht nach dem Gusto von Erich Frefel und Uwe Egger, welche bei diesem Stand ein Time-Out nahmen. Dank zwei Penaltytoren durch Carina Schönenberger konnten die Wilerinnen nach der Auszeit die Partie wieder ausgleichen. Beide Mannschaften zogen das Tempo nochmals an und alle Spielerinnen auf dem Feld wussten, dass sie dieses Derby unbedingt gewinnen wollten. Dank zwei Penalties legte Uzwil dann wieder vor. Gute zwei Minuten vor Schluss und bei einem Stand von 16:17 musste eine Spielerin der Gäste eine Strafe absitzen, was von Domeisen zum abermaligen Ausgleich genutzt wurde. Uzwil zog zu diesem Zeitpunkt sein Time-Out ein, welches aber auch nichts mehr nützte: Dank Salem konnte das zweite Tor in Überzahl erzielt werden und Wil gewann ein bis in die letzte Minute spannendes Derby mit 18:17!
Schaute man sich die Zuschauer wie auch Trainer an, konnte man da oder dort wohl das eine oder andere graue Haar mehr an der Schläfe und den einen oder anderen abgekauten Nagel an der Hand erkennen. Es war mit Sicherheit ein Spiel, das einem Derby absolut gerecht wurde und an Spannung tatsächlich nicht mehr hätte übertroffen werden können.
Für den KTV Wil erfolgreich: Scheiwiller, Bleiker, Bollhalder, Bühler L. (1), Domeisen (1), Fähndrich (2), Farcher (1), Harder, Hug, Manser, Salem (6), Schönenberger C. (6), Schönenberger S.(1)
Verletzt fehlten Bühler S. und Keckeis