Gekämpft wie Löwen und trotzdem verloren
(Samira Aleotti)Gegen ein starkes, aber nicht in allen Belangen überzeugendes Neftenbach setzt es für die erste Mannschaft des KTV Wil Handball eine 24:29 Niederlage. Nicht nur die Leistung der Spieler, sondern auch die der Schiedsrichter stand dabei mehr als einmal im Brennpunkt.
Ausgeglichene erste Hälfte
Der HC Neftenbach bestritt am Samstagabend zu Gast in Wil sein erstes Saisonspiel. Die ersten Minuten verliefen sehr ausgeglichen, was sich auch im Spielstand niederschlug: Wil gelang es erst nach knapp vier Minuten, das erste Tor der Partie zu erzielen. Dies löste jedoch den Knoten ein wenig, und innerhalb kurzer Zeit wurde der Score dank Toren von Hug und Raschle auf 3:0 erhöht. Aber auch die Neftenbacher fanden besser ins Spiel. So konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen, und mit tollen Paraden von Carbonara sowie sehenswerten Gegenstössen und Pässen mit viel Fingerspitzengefühl konnten sich die Äbtestädter gut im Spiel halten. Bei den Neftenbacher Spielern funktionierte nicht alles, jedoch setzten sie ihren Kreisläufer mehr als einmal gekonnt in Szene. Als Uwe Egger, der den Spielertrainer Sebastian Raschle jeweils an den Spielen unterstützt, ein Time-out nehmen wollte, wurde seitens der Zeitnehmer zu lange gewartet und das Signal kam erst, als sich Neftenbach bereits den Ball ergattert hatte und zu einem Gegenstoss ansetzte. Dies führte zu einer hitzigen Diskussion und Unruhen in beiden Teams. Im nächsten Angriff von Wil konnte das Time-out doch noch genommen werden. Danach konnte Leppla das Spiel zweimal ausgleichen. Den Neftenbachern gelang es jedoch, kurz vor dem Pausensignal mit zwei Toren ein wenig davon zu ziehen, und so lautete der Pausenstand 11:13.
Siegeswille allein reichte nicht
Dank einem stark aufspielenden Hug konnten sich die Wiler am Anfang der zweiten Hälfte gut im Spiel halten. Die Ausgeglichenheit der ersten Hälfte schien auch in den zweiten dreissig Minuten Bestand zu haben. Dann drückte Neftenbach jedoch vermehrt auf das Gaspedal, und bei einem Stand von 15:20 kam Raschle für Carbonara ins Tor. Mit einem Gegenstoss sowie einem sehenswerten Spielzug zum 18:22 konnten sich die Äbtestädter in dieser Phase immer noch auf Schlagdistanz halten, jedoch kamen sie nie näher als vier Tore an den Gegner heran. Nachdem die Schiedsrichter schon in der ersten Hälfte nicht immer nach ganz ersichtlichem Ermessen gepfiffen hatten, fielen sie in der zweiten noch um einiges mehr in die Ungnade der Wiler Spieler und Fans. Einige Entscheidungen führten zu extremer Empörung und trugen bestimmt nicht zu einer weniger geladenen Stimmung bei. Die letzte Phase des Spiels war unruhig und von Höhen und Tiefen geprägt. So wurde ein Penalty verschossen, Gegenstösse funktionierten mal besser und mal schlechter und Raschle hielt einen Penalty. Die Spieler von Wil kämpften mit aller Kraft, um das Ruder nochmals herumzureissen. Von diesem Willen seiner Mannschaft gepusht, hielt Raschle abermals einen Schuss und konnte einen Gegenstoss einleiten, der die Wiler nochmals auf 23:26 heranbrachte. Dies sollte jedoch nicht mehr reichen, denn in den letzten zwei Minuten knickten die Äbstestädter endgültig ein und so konnte Neftenbach mit weiteren Toren den Endstand von 24:29 realisieren.
Für den KTV Wil kämpften: Carbonara/Raschle S., Dobler (1), Haag (3), Hug (3), Keckeis (2), Leppla (5), Nüssli (1), Raschle A. (2), Rast (2), Rudari (4), Sefic (1)