KTV Wil unterliegt HC Rover Wittenbach mit 26:25 (14:14)
(Butz) Im Spitzenkampf in der Handball 2. Liga Gruppe 1 setzte sich Leader Wittenbach gegen den drittplatzierten KTV Wil mit 26:25 (14:14) knapp durch. Der Spielausgang zugunsten der Wittenbacher fiel in einer ausgeglichenen Partie glücklich aus, erfolgte jedoch keineswegs aus heiterem Himmel. Die Wiler müssen sich erneut den Vorwurf machen, einen möglichen Sieg mit einer zu hektischen Spielweise aus der Hand gegeben zu haben.
Die Spiele zwischen den beiden arrivierten 2.Liga Teams aus Wil und Wittenbach pflegen häufig sehr spannend auszufallen. Behielt in der Vergangenheit öfters der KTV das bessere Ende für sich, so blieben diesmal die Punkte beim Heimteam aus der St.Galler Vorortsgemeinde. Spannend und ausgeglichen, am Schluss gar hektisch, verlief die Partie aber auch diesmal.
Gut aufeinander eingestellt
Die regelmässigen Derbys führen dazu, dass sich die Teams mittlerweile gut kennen. Entsprechend waren beide Mannschaften gut auf den Gegner eingestellt. Weil auf beiden Seiten aber kaum technische Fehler zu verzeichnen waren, entwickelte sich trotzdem eine recht muntere und unterhaltsame Partie. Dabei gelang es keinem Team, sich auch nur vorentscheidend abzusetzen. Dies war primär aus Sicht des KTV ärgerlich, hatte dieser doch mehrmals Gelegenheit, in Überzahl zu spielen, weil die Schiedsrichter die harte, aber nicht unfaire Verteidigungsarbeit der Rover immer wieder mit Zeitstrafen ahndeten. Aus diesen Überzahlsituationen vermochte der Gast aber zu wenig Profit zu schlagen.
Vorentscheidung verspielt
Als zwei Drittel der Partie gespielt waren, stand die Partie 17:17 unentschieden. Dann erfolgten die besten Minuten des KTV. Vorne konsequent im Abschluss, hinten – auch mit etwas Glück - dicht gemacht, gelang es den Gästen, 3 Tore Vorsprung herauszuspielen (17:20). Das Momentum lag völlig auf Wiler Seite, zumal die Wittenbacher mit sich und den Schiedsrichtern zu hadern begannen. Statt sich nun aber in den Angriffen Zeit zu nehmen und geduldig auf die Abschlusschance zu warten, begann der KTV nervös zu werden und suchte das Glück mit der Brechstange. Die ungestümen Angriffsversuche blieben jedoch durchsichtig, zum Teil gar brachial. So kam, was kommen musste: Es gelang nicht nur vorne kein Tor; im Gegenteil ermöglichten es die hastigen Abschlussversuche dem Gegner, den Anschluss wieder zu schaffen und seinerseits einen Zweitorevorsprung zu erarbeiten. Dabei brach insbesondere die taktische Variante von Wittenbach, mit Grepper einen kleinen, wendigen Spieler auf der Regisseurposition einzusetzen, dem KTV das Genick. Setzte sich Grepper nicht selber durch, so fand er seinen Kreisläufer für ein Anspiel, und dieser liess sich seine Chance nicht entgehen.
Unnötige Niederlage
Näher als ein Tor kam der KTV nicht mehr heran. Am Schluss verlor man die Partie 26:25. Einmal mehr musste sich der KTV den Vorwurf gefallen lassen, mangels taktischer Cleverness zwei Punkte abzugeben, die durchaus in Griffweite gelegen wären. Nach der dritten Niederlage der Saison dürfen sich die Wiler nun keinen Patzer mehr erlauben, wenn, wie im Vorjahr, die angestrebte Teilnahme an den Aufstiegsspielen, auch in dieser Saison realisiert werden soll.
Telegramm: Wittenbach, Turnhalle Steig, 120 Zuschauer; SR Ehrat/Steiger
KTV Wil: Carbonara/S. Raschle (ab 14.‘); Brenner (1), Flammer (2), Haag (1), Hartmann (4), Keckeis (3), Koblet (5), Mittmann (1), Nüssli (4), A. Raschle, Rudari (3/1), Steiner (1).
HC Rover Wittenbach: Müggler/Gentina; Egloff (9/1), Eigenmann, Grepper (4), Gruber (6), Kelemen, Komnenic (1), Lüthi, Michalczak (6/1), Stöckli, Zürcher.
Torfolge: 3:2, 6:6, 9:8, 11:10, 12:12, 14:14; 16:15, 17:16, 19:20, 23:21, 25:24, 26:25.
Strafen: 6x2 Minuten gegen Rover Wittenbach, 1x2 Minuten gegen KTV Wil,
Verhältnis verworfene Penalties: 1:1, welche aber beide im Nachschuss verwandelt wurden.
Wil ohne Hug und Leppla.