So schön kann Handball sein..
...dachten sich die bis dahin sieglosen Spieler der Seen Tigers 3 nach dem 33:25 Sieg gegen die zweite Herrenmannschaft des KTV Wil, welche mit dieser Niederlage zwei wichtige Punkte im Kampf um den Aufstiegsplatz verloren hat.
(Fehim Sefic) Der Plan war eigentlich klar: Nach Winterthur fahren, siegen, nach Wil fahren und Pizza essen. Doch schon vor der Abfahrt hätte man merken müssen, dass das mit dem Siegen wohl nicht so einfach werden wird, reiste man doch lediglich mit einem 10-Mann Kader nach Winterthur. Mit David Leppla war ein alter Bekannter dabei, der für dieses Spiel die Rolle des Coaches übernahm, da sich Trainer Ulrich Zysk in der Türkei entspannte.
In der Mattenbachhalle angekommen, begegnete man wie schon oft in dieser Saison einer sehr jungen Mannschaft.
Zu Beginn sah man den Winterthurern die Nervosität an, denn es kam immer wieder zu Fehlpässen und es wurde noch nicht viel gewagt. Die selbstbewussten Wiler hingegen, versuchten von Beginn an das Zepter in die Hand zu nehmen und zu zeigen, weshalb man in den letzten Spielen so erfolgreich war. Oftmals konnten mit schönen Aktionen diverse Spieler freigespielt werden, welche jedoch fast so oft am guten gegnerischen Torhüter scheiterten. Auf der anderen Seite begann es aber je länger je mehr zu klingeln und so zeigten die Seen-Spieler, dass auch sie Handball spielen können. Während es bei den Wilern zu komplizierten, glücklichen Toren kam und auch die Schüsse aus der zweiten Reihe meistens den Goalie oder die Torumrandung trafen, schafften es die Winterthurer auch Tore via Pfosten und co. zu schiessen und so in Führung zu gehen. So stand es in der Pause 15:13 für Seen Tigers 3.
Obwohl man im Rückstand lag, schien niemand so wirklich realisiert zu haben, dass die Gegner vielleicht doch besser sind, als man erwartet hatte. Es wurde in der Halbzeitanalyse lediglich die schlechte Abschlussquote erwähnt und man versprach sich, besonders im Angriff nochmals Ruhe zu bewahren und hundertprozentige Chancen rauszuspielen.
Da man mit nur 3 Rückraumspielern angereist war, und auch diese kurze Pausen benötigten, begann man die zweite Halbzeit gleich mit zwei Kreisspielern. Diese Strategie ging kurz auf und es kam zu tollen Offensivaktionen der Wiler. Doch der Torhüter schien den Gästen auch die Krönung solch schöner Aktionen nicht zu gönnen. Diese Paraden des Goalies führten zu einem Motivationsschub in der ganzen winterthurer Mannschaft, welche allmählich begann, die Wiler zu überrollen.
Während die Seen-Spieler den Vorsprung permanent ausbauten, kam es unter den Wilern zu verbalen Auseinandersetzungen, Fehlpässen und verzweifelten Abschlüssen aus allen möglichen Lagen. Da konnte auch das von Leppla genutzte Time-Out nicht weiterhelfen.
Mit 33:25 endete das Spiel, welches etwa so klar war wie man es erwarten konnte. Jedoch war nicht die erwartete Mannschaft siegreich, sondern es kam ein mal mehr im Handball dazu, dass Goliath von David bezwungen wurde. Mit dieser erteilten Lektion packten die Wiler die Koffer, welche in den kommenden 5 Wochen spielfrei sind und somit genug Zeit haben, um aus dieser Niederlage zu lernen und es im nächsten Spiel besser zu machen.
Für den KTV Wil 2: Cadonau, Dobler (5), Graber (2), Leisi (2/2), Müller (1), Reisinger (4), Rüegger (5/1), Sefic (4), Vetter (2)