Von Anfang an agierte das Damen1 hochkonzentriert, leistete sich nur ganz wenige Fehler und zog über 60 Minuten keine Schwächephase ein. Daraus resultierte gegen eine nie aufgebende Appenzeller Mannschaft der erhoffte 22:19 (10:9) Sieg.
Die Erinnerung an den Abend vor genau vor 6 Wochen war vor dem Anspiel präsent. Auswärts lag man gegen die Appenzellerinnen nach 18 Minuten mit 8:2 Toren zurück. Obwohl man damals noch die Chance zum Sieg hatte, verlor man die Partie und damit auch das Rennen um den Einzug in die Finalrunde. Die Auftritte in den letzten Partien führten zur Erkenntnis, dass sich die Wilerinnen nicht mehr ganz so leicht überraschen lassen, gefestigter auftreten. Wobei, gut war bis zur gestrigen Partie noch nicht wirklich alles. Der Vorsatz, endlich einmal über 60 Minuten konstant aufzutreten, war gefasst und dazu passte auch der starke Gegner aus Appenzell. Nicht die Stärken und Schwächen des Gegners boten in der Vorbereitung Gesprächsstoff, sondern das eigene Können und der Auftritt als kompakte Einheit wurden hervorgehoben. Nun, die Mannschaft erfüllte die Vorgaben in Halbzeit eins, indem sie aufmerksam, mit viel Spielfreude in die Partie fanden. Vieles glänzte, es aber als Gold zu bezeichnen würde der zweiten Halbzeit nicht gerecht werden. Wil dominierte nicht, hielt aber das Spielgeschehen jederzeit offen, lag meist mit einem Tor in Front und konnte sich dabei sogar noch den einen und anderen Fehlschuss leisten. Grad zu Beginn der Partie war im Rückraum des Heimteams nicht ganz der erwartete Spielwitz auszumachen. Gegen das sehr offensive 5:1 des Gegners taten sich die Wilerinnen schwer, die Laufwege passten nicht immer, gute Abschlüsse waren Mangelware, mal abgesehen vom erfolgreichen Spiel über die Flügel. War in der Vorwärtsbewegung noch etwas der Wurm drin, so wurde vor dem eigenen Tor äusserst erfolgreich aufgeräumt. Unnachgiebig und unbeugsam stellte sich ein geschlossenes Kollektiv den Gegnerinnen in den Weg und liessen ihnen wenig Raum und Zeit für ihr schnelles Kurpassspiel. Der Aufwand machte sich bezahlbar, Appenzell wurde schon in der ersten Halbzeit zurückgebunden, Wil konnte sich den Teilerfolg mit dem 10:9 Pausenresultat gutschreiben lassen.
Halbzeit zwei verlief ähnlich, einfach alles noch viel besser! Denn gleich nach der Pause fanden auch die Rückraumspielerinnen zur Sicherheit und damit zu erfolgreichen Abschlüssen. Mara Gehrig und Katja Straub waren nicht wiederzuerkennen. Jetzt brannte es in der gegnerischen Defensive nicht nur wenn die Flügel abhoben, sondern von allen Seiten brach es über die Appenzellerinnen, die sich dem androhenden Flächenbrand nur mit grösster Kraft erwehren konnten. Wil dominierte aber nicht nur im Angriff, sondern schürte das Feuer auch im Defensivverhalten. Appenzell war im 1 gegen 1 chancenlos, fand gegen die resolut einsteigenden St. Gallerinnen nur selten einen Weg zum gegnerischen Tor. Bald einmal lag das Heimteam mit 5 Toren in Front, kontrollierte das Spielgeschehen. Es ist nichts Neues: Appenzells Damen stecken nie auf, können bis zum Umfallen kämpfen und glauben immer an die Wende zum Guten. Wil’s Damen wussten das aus erster Hand und zogen ihr Ding, hochkonzentriert, bis zum Schlusspfiff durch. Auch als Appenzell bis auf zwei Tore den Anschluss schaffte, liessen sich die Wilerinnen, trotz einiger ärgerlich vergebener, bester Chancen, nicht nervös machen, spielten mit der neu gefundenen Selbstsicherheit weiter, unnachgiebig! Mit 22:19 holte sich das Heimteam den verdienten Sieg ab und bleibt zu Hause weiterhin eine Macht.