Eine gute Partie, die in den Schlussminuten sogar dramatische Züge annahm, endete mit 25:24 Toren zu Gunsten des Heimteams SG Rümlang/Unterstrass. Die Frauen 1 des KTV Wil hätten sich einen Punkt aber mehr als verdient.
Schon vorzeitig, mehrere Runden vor Schluss, hatten sich beide Mannschaften jeglicher Abstiegsängste entledigt. Von Rümlang/Unterstrass war dies erwartet worden, dass sich die Wilerinnen schon frühzeitig aus dem Kampf um dem Abstieg verabschiedeten, darf als Erfolg verbucht werden und spricht für den grossen Trainingseifer und Einsatz der Damen in den letzten Monaten. Der Begegnung dadurch aber den Charakter einer Trainingspartie andichten zu wollen, dagegen hatten die Protagonisten etwas. Für Spannung sorgte dann die Teamleitung (andere sagen dem auch Trainer!) schon vor Anpfiff des Spiels. Man kann auch nicht von einem Appenzeller erwarten, dass er sich im Dschungel von Kreuzungen, Lichtsignalen und Baustellen ohne Probleme zurechtfindet. Eine äusserst ereignisreiche, nervenaufreibende Fahrt endete 10 Minuten vor Anpfiff am Zielort. Wer nun glaubte, dass sich die Freude in den Gesichtern de Spielerinnen auf den ankommenden Trainer bezogen, der irrte sich. Sie waren einfach nur froh, dass die Mannschaftskarte angekommen war! Wie dem auch sei, dem konzentrierten Start in die Begegnung tat all das Vorgeplänkel keinen Abbruch. Der kleine Kader erwischte den gewünscht guten Einstand und liess sich nicht, wie noch im Gruppenspiel, vom Gegner vorführen. Man hielt dagegen und erfüllte die Vorgaben des Trainers. Viel Bewegung ohne Ball, schnelle Passfolgen und mutige Durchbrüche zeugten vom neuen Selbstvertrauen des Teams. Abstriche mussten sich die Damen im Defensivverhalten gefallen lassen. Zu oft liessen sie sich an den Kreis zurückdrängen, nahmen sich zu spät der Gegenspielerin an. Es entwickelte sich eine muntere Partie in deren Verlauf sich die Zürcherinnen als etwas couragierter, was das Verhalten im eins gegen eins betraf, erwiesen. Sie konnten sich bis zur Pause einen beruhigenden Vorsprung gutschreiben lassen.
In der Defensive mutiger und im Angriff mit noch mehr Zug Richtung Tor. Es dauerte einige Minuten, in denen sich das Heimteam weiter absetzen konnte, bis Wil den eigenen Motor höher schaltete. Es war dann auch das engagierte zupacken in der Verteidigung, dass den guten Lauf des Gegners bremsen konnte. Wil’s Damen kamen in der Begegnung an, begannen wieder an sich zu glauben, richteten es vor dem eigenen Tor an und brillierten im Angriff mit herrlichen Ballstafetten. Man brachte die Gegnerinnen ins Schwitzen, liess in der Halle diese gesunde und befriedigende Nervosität aufkommen. Schliesslich war es dann der eine oder andere von wenigen Fehlern, die man mehr machte als der Gegner. Es war die eine oder andere Chance (bei sehr guter Chancenauswertung), die unnötigerweise vergeben wurde. Es boten sich vor allem in der Schlussphase mehrmals Chancen, einen Punkt nach Hause mit zu nehmen. Es wollte nicht klappen, tat dem positiven Eindruck aber keinen Abbruch. So konnte es dann auch nicht überraschen, dass nach Abpfiff rundherum zufriedene Gesichter auszumachen waren. Wil hat seine Haut sehr teuer verkauft und viele gute Akzente gesetzt. Die Mannschaft verdient Kredit und man darf für sie guten Gewissens die Werbetrommel rühren. Man muss sie gesehen haben! Letzte Gelegenheit in dieser Saison ist am 07.04.2018 um 19.00 Uhr im Lindenhof. Das letzte Heimspiel der Saison gegen den abstiegsbedrohten HC Romanshorn verdient nochmals eine stimmungsvolle Kulisse.