Torflaute kostet Sieg
(Roman Rutz) Das zweite Meisterschaftsspiel der KTV Wil Damen endete mit einer herben Enttäuschung. Mit 14:18 verlor man zu Hause das Spiel gegen BSG Vorderland ein Spiel, das noch zur Pause einen komplett anderen Spielausgang erwarten liess.
Es hätte der Schlusspunkt zu einem perfekten Wiler Handballnachmittag werden sollen. Denn weil alle Juniorenteams ihre Heimspiele in überzeugender Manier für sich entschieden hatten, wären die Damen für den erfolgreichen Schlusspunkt zuständig gewesen. Bereits die Startphase liess jedoch manchen Fan auf der Tribüne erschaudern, denn der 1:4-Rückstand nach lediglich vier Minuten liess für die Partie gegen die Gäste aus Heiden nichts Gutes erahnen. Schnell konnten sich die Wilerinnen jedoch ihrer Anfangsnervosität entledigen und begannen in der Defensive die Räume eng zu machen und den Aufbau der Gegnerinnen entscheidend zu stören. Das energischere Aufräumen in der Verteidigung machte sich sogleich bezahlt: Während ganzen 15 Minuten gelang den Gästen keinen einzigen Treffe mehr, während die junge Wiler Mannschaft das Skore langsam aber stetig erhöhte und einige schöne Gegenstösse über Schmid mustergültig einnetzte. Mit 10:7 ging man zur Pause und hatte das Spiel damit vermeintlich gekehrt.
Nach der Pause dann aber wieder das gleiche Bild. Die Wilerinnen verpassten den Start völlig, mussten sich von den Heidnerinnen ein- und überholen lassen. War es in Halbzeit 1 noch der Gegner, welcher Mal für Mal die eigenen Angriffsbemühungen ins Leere laufen sah, war es in Halbzeit 2 der KTV Wil, für welchen das Tor des Gegners zugezimmert schien. So stand es nach 50 Minuten 14:14 und man hoffte auf Wiler Seite, dass - ähnlich wie vor zwei Wochen - ein Schlussspurt das knappe Spiel auf die richtige Seite zu kippen vermag. Dies liessen die cleveren Gäste jedoch nicht mehr zu, Wil spielte zu nervös, zu wenig zwingend und vor allem zu wenig gefährlich, sodass man schliesslich nach einem 14:18 enttäuschten Hauptes von Dannen ziehen musste.
Insbesondere die Art und Weise, wie das Spiel in der zweiten Hälfte aus der Hand gegeben wurde, muss das Wiler Team nachdenklich stimmen. Lediglich vier Tore in einer Halbzeit können unmöglich für Punkte reichen und es zeigte sich deutlich, dass im Angriff die Routine und Klasse fehlte, um ein offenes und umkämpftes Spiel auf die richtige Seite zu drehen.
Für das nächste Spiel erwartet den KTV Wil Handball nun das Derby gegen Uzwil am 24. Oktober 2015. Dazwischen reisen die Wilerinnen in ein wöchiges Trainingslager nach Kroatien, um dort hoffentlich den notwendigen Schliff zu holen, um solche Spiele wie am Samstag künftig für sich zu entscheiden.