Niederlage trotz heroischer Aufholjagd
(Fehim Sefic) Die Herren 1 des KTV Wil Handball verlieren das Spiel gegen den HC Goldach-Rorschach mit 35:32 (16:16). Auf eine ausgeglichene erste Halbzeit folgte eine Schwächephase in Hälfte zwei, welche dann trotz heldenhafter Aufholjagd nicht mehr kompensiert werden konnte. Am Schluss fehlte einmal mehr der Funken Glück und das letzte Stückchen Cleverness.
Konzentrierter Beginn auf beiden Seiten
28:24 – mit diesem Resultat gewann Wil in der Hinrunde gegen den HC Goldach-Rorschach. Daran wollte jedoch kein Wiler Spieler an diesem Tag denken, denn man wusste, dass man in Goldach auf einen wurfgewaltigen Aufstiegsaspiranten trifft, welcher zu Hause mit seinem geliebten Harz wesentlich gefährlicher sein wird als es noch in der Lindenhofhalle der Fall war. Entsprechend konzentriert startete man ins Spiel. Die Partie gestaltete sich sehr ausgeglichen: Auf beiden Seiten kam es mittels gut ausgespielter Spielzüge zu Toren, doch auch die Torhüter wussten den ein oder anderen Torschuss abzufangen. Dass man sich in dieser Saison schon ein mal begegnet ist, sah man auch der Defensivarbeit beider Mannschaften an – oftmals konnten vorhersehbare Pässe auf beiden Seiten abgefangen werden, was zu einfachen Gegenstössen führte. Es war eine erste Halbzeit, in welcher sich die Teams mit der Führung abwechselten, der Abstand jedoch nie mehr als zwei Tore betrug. So ging man nach ausgeglichenen 30 Minuten mit dem Stand von 16:16 in die Garderoben.
Der grosse Durchhänger
In der Kabine versprach man sich, genau so weiter zu spielen wie man aufgehört hat, da dies eines dieser Spiele sei, welches in den letzten Minuten entschieden wird. Leider blieb es nur bei diesem Versprechen - der Start in die zweite Hälfte ist nicht geglückt. Mit einer Manndeckung versuchte das Heimteam die Äbtestädter aus dem Konzept zu bringen und was den Wilern vor der Pause noch gar keine Probleme bereitete, schien plötzlich das ganze Angriffskonzept zu zerstören. So konnte sich GoRo innert kurzer Zeit ein Dreitore-Polster schaffen. Obwohl sich Wil in der Offensive dann wieder fangen konnte, konnte man den Rückstand nicht aufholen; wurde in der Verteidigung ein Ball gewonnen, hat man ihn vorne versemmelt und kaum hat man ein Tor geschossen, hatte das Heimteam die richtige Antwort darauf. Insbesondere die Würfe aus der Distanz bereiteten den Äbtestädtern oftmals Probleme. Dann das Debakel: Innerhalb von 5 Minuten überrollte ein nicht vorhersehbarer GoRo-Zug das Gästeteam, sodass es 12 Minuten vor Schluss plötzlich 24:31 stand. Spielertrainer Raschle sah sich gezwungen, das Time-Out zu nehmen.
Die grosse, tragische Aufholjagd
Man hört ja oft, dass ein Time-Out Wunder bewirken kann. Nun kann man sich natürlich streiten, ob Wunder existieren oder nicht. Aber jeder, der an diesem Abend in der Wartegg-Halle stand, war sich sicher, dass übernatürliche Kräfte im Spiel gewesen sein mussten. Raschles Worte schienen die Jungs nochmals richtig zu beflügeln: Unmittelbar nach dem Time-Out nahm nämlich Wil das Zepter in die Hand und machte innerhalb von sieben Minuten - vor allem dank dem hervorragenden Trio Rudari/Leppla, P/Leppla, D - aus einem 24:31 ein 30:31. So war es nun das Heimteam, welches ideenlos und schockiert von dieser Aufholjagd etwas überfordert versuchte, eine Antwort auf das eben erlebte zu finden. Leider fand Wil dann eine Antwort für Goldach-Rorschach. Wahrscheinlich war man zu euphorisiert, sich der Sache zu sicher. Denn einfache, technische Fehler im Angriff und Wechselfehler bei der Bank führten dazu, dass das Heimteam in Überzahl wieder auf drei Tore davonziehen konnte. Dass auch sie kurz vor Ende die Kunst des richtigen Auswechselns nicht zu beherrschen schienen, half den Wilern auch nicht weiter. Man verlor das Spiel trotz heroischer Aufholjagd mit 32:35.
Was bleibt
Was bleibt ist (wie schon so oft in dieser Saison) die Erkenntnis, dass man mit den besten Teams dieser Gruppe mithalten kann. Jedoch sorgt das Mithalten-Können noch lange nicht für die heissbegehrten zwei Punkte. Obwohl man sich einmal mehr sehr gut verkaufen konnte, war es dann doch die mangelnde Konzentration in den wichtigen Phasen des Spiels, welche dazu führte, dass man mit leeren Händen nach Hause ging.
Was aber auch bleibt sind noch fünf Spiele in dieser Saison, welche uns die Möglichkeit geben, aus diesen Erfahrungen zu lernen. So findet das nächste Spiel gegen die Herren aus Frauenfeld bereits am kommenden Samstag im Lindenhof statt. Obwohl dann Valentinstag ist, wird Wil die Thurgauer bestimmt nicht mit Geschenken empfangen.
Für Wil spielten:
Carbonara, Dobler, Gehrig, Haag (1), Keckeis, Leppla D. (7), Leppla P. (8), Masko (2), Nüssli (2), Reisinger, Rudari (11), Sefic (1), Raschle, S