Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, doch wenn es an der Bereitschaft fehlt, sich durchzubeissen, dann wird man vom Gegner bis in die Lächerlichkeit vorgeführt. Im Spitzenkampf machten die Frauen von Goldach-Rorschach mit den Wilerinnen was sie wollten und schickten das desolate Team mit einer 31:18 Klatsche unter die Dusche.

Über Handball muss an dieser Stelle nicht geschrieben werden, denn so richtig engagierten, mutigen und damit auch erfolgreichen Handball spielte am Samstag nur eine Mannschaft und das war leider nicht Wil. Wer will schon lesen, dass im Wiler Ensemble keine Leaderfigur auszumachen war. Die Wenigen, die gewillt waren, kleine Zeichen zu setzen, kläglich im Stich gelassen wurden.

Eine Körpersprache (geschweige denn die verbale Sprache) nicht auszumachen war und die Mannschaft einig, in grösster Stille zu Grunde ging. Das Wunder, auf das während der gesamten Spielzeit alle warteten, trat nicht ein, und sowieso, Wunder fallen nicht einfach auf eine Mannschaft nieder, man muss sie sich verdienen, das Glück auf seine Seite zwingen und sich im heftigsten Sturm gegen die anrollenden Wellen stemmen.  Die blaue Welle rollte Mal für Mal gegen das Wiler Tor, nur eine Mannschaft, die sich ihr entgegenwarf, war nicht auszumachen. Mit «Geht ja irgendwann schon» sind keine Spiele zu gewinnen. Für Siege müssen blaue Flecken abgeholt werden, muss man sich (wenn möglichst in der Startphase) den Respekt der Gegenspielerin abholen. Der Gedanke an die guten Trainings, wo alles bestens läuft, weil niemand der Anderen zu nahekommt, nur dieser Gedanke alleine genügt nicht, um Spiele zu seinen Gunsten entscheiden zu können. Die Rorschacherinnen waren bereit, wollten die Tabellenführung übernehmen, wollten Revanche für die beiden Niederlagen in der Vorrunde. Sie wollten und der Gegner liess sie spielen, machte sie stark und führte sich selber durch den emotionslosen Auftritt in die bitterste Niederlage der Saison.